Am 28.10.2021 trafen sich Mitglieder des Arbeitskreises für Gleichbehandlungsfragen (AKG) zu einem vom Referat Personalentwicklung organisierten Sensibilisierungstraining der besonderen Art.
Der AKG schreibt dazu:
Unter der Leitung von Mag. Wolfgang Glaser (vom Berufsverband der Peer-Berater*innen OÖ und Rollstuhl-Awareness-Trainer) hatten wir die Möglichkeit, zweieinhalb Stunden lang mit Rollstühlen die Linzer Innenstadt zu erkunden. Nach einer kurzen Einführung und vielen Informationen rund ums Thema Rollstuhl hat das Wort Er-FAHR-ung eine ganz neue Bedeutung für uns bekommen: niemals hätten wir gedacht, dass Rollstuhlfahren so kräfteraubend ist! Schon die geringste Neigung und die kleinsten Hürden wie Gehsteigkanten bedeuteten für unser Weiterkommen eine Riesenanstrengung und waren überhaupt nicht einfach zu überwinden. Aber auch der räumliche Perspektivenwechsel war eindrücklich: plötzlich waren wir in Kinderhöhe und nahmen einen ganz anderen Ausschnitt der Welt wahr. Auch das Interagieren mit den Passant*innen war vielfältig und interessant: von Ignoranz bis Hilfs- und Schiebangebote hin bis zu mitleidigen Blicken haben wir in der kurzen Zeit alles erlebt.
Als wir schließlich unsere Rollstühle zurückgaben, waren alle um eine wichtige Er-FAHR-ung reicher: das Rollstuhlawareness-Training hat uns geholfen, mehr Einblick in die Lebenswirklichkeit von Rollstuhlfahrer*innen zu bekommen und wir konnten hautnah spüren, dass der öffentliche Raum definitiv eine Behinderung darstellt. Außerdem werden wir künftig sicher aufmerksamer mit Betroffenen um- und mit weniger Berührungsängsten auf sie zugehen. Hier hat bei uns definitiv eine Sensibilisierung stattgefunden. Den Muskelkater, der uns die darauf folgenden Tage begleitete, war dieser Ausflug allemal wert!