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Abteilung Personalentwicklung, Gender & Diversity Management
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Orange the World 2023 - Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum

24 Stunden hat der Tag,
24 Tage sind's im Advent und
24 Frauen wurden bis zum 31.10.2023 in Österreich ermordet.

Diese Zahl entspricht einem Femizid alle 13 Tage. Wenn die gemeldeten Mordversuche/schweren Gewalttaten an Frauen zusätzlich mitberechnet werden, erhöht sich die Betroffenenzahl in diesem Jahr auf 64.

Das bedeutet, dass durchschnittlich jeden fünften Tag eine schwere Gewalttat an einer Frau verübt wird. [1]

Nachdem jedoch gerade im familiären/privaten Umfeld bei weitem nicht alle Vorfälle zur Anzeige gebracht werden, ist davon auszugehen, dass die tatsächliche Zahl der von schwerer Gewalt betroffenen Frauen durchaus höher ist.

Veranstaltungshinweise im Rahmen von Orange the World

27.11.2023: Onlinevortrag „Grauzonen gibt es nicht

Muster sexueller Belästigung mit dem Red Flag System erkennen“. Nähere Infos.

04.12.2023: Podiumsdiskussion am MED Campus 

in Kooperation mit den Soroptimist Clubs Linz Libertas in Gründung und Rohrbacher Land.
Nähere Infos.

Gewalt an Frauen zählt zu einer der am weitesten verbreiteten Menschenrechtsverletzungen weltweit.

In Österreich widerfuhr 2021 jeder dritten Frau körperliche und/oder sexuelle Gewalt innerhalb oder außerhalb von intimen Beziehungen. Mehr als jede vierte Frau musste eine Form von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz erfahren und mehr als jede fünfte Frau war von Stalking betroffen.[2]

Unter dem Namen „Orange the World“ rufen die Vereinten Nationen seit 2008 zwischen dem 25. November und dem 10. Dezember zu 16 Tagen Aktivismus gegen Gewalt an Frauen und Mädchen auf. Im Jahr 2023 werden in diesen Tagen unter dem Motto „Gewalt gegen Frauen im öffentlichen Raum“ weltweit orange Flaggen gehisst und Gebäude in Orange angeleuchtet. Auch wir setzen an der JKU ein klares Zeichen gegen geschlechtsspezifische und strukturelle Gewalt und führen im Rahmen der UN-Kampagne verschiedene Aktionen durch. Unter anderem wehen am JKU Campus sowie am MED Campus orange Flaggen, um Bewusstsein zu schaffen.

Die Definition „Femizid“ geht auf die südafrikanische Soziologin Diana E. H. Russell zurück, die 1976 beim Internationalen Tribunal gegen Gewalt an Frauen den Begriff einführte. Sie wollte damit darauf aufmerksam machen, dass ein Großteil der Tötungen von Frauen im Kontext von Sexismus und Misogynie stattfindet. Russell beschreibt Femizide als „die Tötung von weiblichen Personen durch männliche Personen, weil sie weiblich sind“. Tötungen also, die auf Grundlage des Geschlechts begangen werden.

Verwendet wurde der Begriff verstärkt ab den 1990er Jahren im lateinamerikanischen Raum von feministischen Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen. In den 2010er Jahren wurde der Begriff schließlich auch von internationalen Organisationen wie der Weltgesundheitsorganisation und den Vereinten Nationen aufgegriffen.

Femizide sind ein weltweites Phänomen, welches aufgrund von patriarchal strukturierten Gesellschaften existiert.

Bereits seit 1981 organisieren Menschenrechtsorganisationen am 25. November Veranstaltungen zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt gegenüber Mädchen und Frauen.

Hintergrund für die Initiierung des Aktionstages war die Ermordung der Schwestern Mirabal am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik. Die drei Schwestern waren Teil der Widerstandsorganisation „Bewegung des 14. Juni“, die den Sturz des Diktators plante.

1981 wurde beim ersten Lateinamerikanischen Frauenkongress in Kolumbien der 25. November zum Gedenktag der Opfer von Gewalt an Frauen ausgerufen und 1999 offiziell von der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum InternationalenTag für die Beseitigung der Gewalt gegen Frauen ernannt.

1991 hat das Women's Global Leadership Institute die Kampagne „16 days of activism against gender violence“ ins Leben gerufen, die seit 2008 unter dem Namen „Orange the World“ von den Vereinten Nationen weitergeführt wird. Die Aktionstage finden seitdem jährlich zwischen dem 25. November und dem 10. Dezember, dem Internationalen Menschenrechtstag, statt.

2017 hat das UN Women Nationalkomitee Österreich erstmals an der "Orange The World"-Kampagne teilgenommen.