Die EC2U-Staff-Training-Week in Pavia hat Pädagog*innen aus ganz Europa versammelt.
Unter den Expert*innen waren auch Christoph Stein und Iris Groher von der JKU. Gemeinsam wurde die sich verändernde Rolle von Lehrer*innen in einem Zeitalter schnell fortschreitender digitaler Technologie diskutiert. Besonders im Fokus: generative KI wie z.B. ChatGPT. Die Veranstaltung bot den Lehrkräften die Möglichkeit, innovative digitale Pädagogik zu erforschen und neue Strategien für den Unterricht in einer zunehmend digitalen Welt zu entwickeln.
Eine Reise durch Vergangenheit und Gegenwart der Bildung
Die Woche begann mit einem Besuch in der historischen Bibliothek der Universität Pavia, die besonders die bedeutenden Veränderungen im Bildungswesen veranschaulichte. Früher bestand die Aufgabe der Lehrkräfte darin, seltenes und wertvolles Wissen zu vermitteln, das oft in teuren und schwer zugänglichen Büchern enthalten war. Heute hingegen haben das Internet und digitale Werkzeuge den Zugang zu Informationen demokratisiert. Generative KI wie ChatGPT hat diese Entwicklung noch weiter vorangetrieben und ermöglicht es Schüler*innen, Aufgaben zu automatisieren, die früher enorm zeitaufwändig gewesen wären. Dieser Wandel wirft wichtige Fragen über die Rolle von Lehrer*innen in dieser neuen Ära auf.
Herausforderungen und Chancen der generativen KI im Bildungswesen
Generative KI-Tools bieten zwar schnelle Lösungen für Aufgaben wie das Schreiben von Referaten oder das Lösen von Aufgaben, stellen aber auch eine Herausforderung dar. Der Kern der Bildung besteht seit jeher darin, kritisches Denken und Problemlösungsfähigkeiten zu entwickeln und nicht nur, Aufgaben möglichst rasch zu erledigen. KI kann zwar schnell Inhalte generieren, aber der Prozess der intensiven Auseinandersetzung mit Aufgaben, der Strukturierung von Argumenten und der Reflexion des Gelernten lässt sich nicht automatisieren. Diese Unterscheidung war ein zentraler Punkt in den Diskussionen während der Woche.
Workshops und praktische Erfahrungen mit digitaler Pädagogik
Die Teilnehmer*innen nahmen an Workshops teil, die sich mit der Integration digitaler Werkzeuge in die Pädagogik beschäftigten. Vor allem ging es darum, wie neue Technologien traditionelle Lehrmethoden verbessern können - nicht darum, diese zu ersetzen. Durch die Erkundung verschiedener technologischer Hilfsmittel lernten die Pädagog*innen, wie sie die langfristige Entwicklung der Schüler*innen unterstützen können.
Eine persönliche Reflexion
Für Christoph Stein war die Veranstaltung eine transformative Erfahrung. Der Austausch mit anderen Pädagog*innen mit unterschiedlichem Hintergrund brachte eine Reihe von Ideen und Möglichkeiten für die Integration digitaler Tools in seine eigenen Kurse hervor. Der Erfahrungsaustausch verdeutlichte das Potenzial der digitalen Pädagogik, innovative Lernumgebungen zu fördern und gleichzeitig das Wesentliche der Bildung zu erhalten: die Entwicklung von kritischem Denken und Reflexion.
Die EC2U-Staff-Training-Week in Pavia war nicht nur eine Konferenz, sondern ein entscheidender Moment in der laufenden Entwicklung der Bildung in einer digitalen Welt. Sie unterstrich, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Pädagog*innen in ganz Europa ist, um die Herausforderungen der neuen Technologien zu bewältigen. Angesichts der fortschreitenden Entwicklung digitaler Werkzeuge ist es für die Lehrkräfte unerlässlich, sich anzupassen und innovative Wege zu finden, um diese Werkzeuge in ihren Unterricht zu integrieren und gleichzeitig sicherzustellen, dass die Schüler*innen die für den Erfolg im digitalen Zeitalter erforderlichen Kernkompetenzen erlernen und behalten.