Gegenstand des Projekts ist eine vergleichende Analyse des europäischen Schattenbankensystems. Ausgangspunkt ist unsere Beobachtung, dass die Schattenbankenstrukturen unter den einzelnen europäischen Ländern äußerst heterogen ausgeprägt sind. Hierbei ist zu beachten, dass aufgrund der zahlreichen internationalen Verflechtungen, welche das europäische bzw. globale Schattenbankensystem kennzeichnen, keinesfalls von in sich geschlossenen nationalstaatlichen Schattenbankensystemen gesprochen werden kann. Die über nationale Grenzen hinweg agierenden Akteure des Schattenbankensystems haben sich vielmehr für ihre jeweiligen Aktivitäten oftmals bewusst in ganz bestimmten europäischen Jurisdiktionen niedergelassen. Einzelne Länder sind hierbei aufgrund ihrer historischen, ökonomischen, kulturellen und regulatorischen Bedingungen „attraktiver“ als andere. Einige europäische Staaten haben sich aufgrund besonders vorteilhafter Voraussetzungen zu regelrechten Knotenpunkten des europäischen Schattenbankensystems entwickelt, von denen europäische wie nicht-europäische Finanzakteure Gebrauch machen. Andere Staaten weisen weniger begünstigende Bedingungen für Schattenbankenaktivitäten auf und sind dementsprechend von geringerer Attraktivität. Von Bedeutung sind hierbei wesentlich auch historische Ursachen, deren Tradierung die heutigen Strukturen des europäischen Schattenbankensektors mitgeprägt haben. Diese unterschiedlichen Aspekte, welche für europäische und globale Akteure des Schattenbankensystems von zentraler Relevanz sind, werden in der vorliegenden Studie mitberücksichtigt.
Beyer, Karl M.; Bräutigam, Lars (2016): Das europäische Schattenbankensystem – Typologisierung und die Bewertung regulatorischer Initiativen auf europäischer Ebene, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster. Materialien zu Wirtschaft und Gesellschaft Nr. 154, Arbeiterkammer Wien
Beyer, Karl M.; Bräutigam, Lars (2016): Das europäische Schattenbankensystem: Bestandsaufnahme und gegenwärtige Entwicklungen, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster. Blog Arbeit & Wirtschaft, 9. November 2016.
Projektdetails
Dieses Projekt wurde aus Mitteln der Arbeiterkammer Oberösterreich und der Arbeiterkammer Wien gefördert.
Projektleitung
Jakob Kapeller
Projektmitarbeit
Karl Beyer
Lars Bräutigam
Kontakt
Projektdauer
07/2015 – 12/2015