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Überwältigendes Medienecho für Studie über Diskriminierung

JKU-Studie zur Diskriminierung von Migrant*innen am Arbeitsmarkt.

 

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Die Resonanz ist überwältigend: Mehr als 50 Medien haben über die JKU-Studie zur Diskriminierung von Migrantinnen am Arbeitsmarkt berichtet."Im In- und Ausland wurde über die Studie berichtet – in Deutschland genauso wie in Großbritannien oder der Türkei. Für mich ein eindeutiger Beleg dafür, dass die Thematik die Menschen beschäftigt", erklärt Autorin Prof.in Dr.in Doris Weichselbaumer, die an der Johannes Kepler Universität Österreichs einziges interdisziplinäres Institut für Frauen- und Geschlechterforschung leitet.

Die Ergebnisse der Studie "Discrimination against Female Migrants Wearing Headscarves" weisen eindeutig auf die Benachteiligung von Jobsuchenden mit Kopftuch und Migrationshintergrund in Deutschland hin: Auf Bewerbungen mit einem typisch deutschen Namen (Sandra Bauer) folgte in 18,8 Prozent der Fälle eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.

Geringere Chancen trotz gleicher Qualifikation
Von den identischen Bewerbungen mit einem türkischen Namen (Meryem Öztürk) erhielten hingegen nur 13,5 Prozent eine positive Rückmeldung. Wenn die fiktive türkischstämmige Bewerberin zusätzlich noch ein Kopftuch auf dem Foto trug, sank die Rate für eine positive Antwort auf 4,2 Prozent. Erst nach 4,5-mal so vielen Bewerbungen kam bei ihr ein Gespräch zustande.

Die Größe oder internationale Ausrichtung der kontaktierten Firmen machte bei den Ergebnissen des Feldversuchs übrigens keinen Unterschied. Ob in der Ausschreibung Wert auf gutes Deutsch oder Erfahrung mit Kunden- oder Mitarbeiterkontakt gelegt wurde, wirkte sich ebenfalls nicht auf die Resultate aus.

Unterschiede zeigten sich hingegen bei der Art der ausgeschriebenen Stellen. Mit steigendem Qualifikationsniveau nahm die Diskriminierung noch weiter zu: Die kopftuchtragende Meryem Öztürk musste für eine Stelle in der Bilanzbuchhaltung 7,6-mal mehr Bewerbungen verschicken als Sandra Bauer. Bei der Bewerbung um eine Stelle als Sekretärin lag die Ungleichbehandlung bei einem Faktor von 3,5. Offenbar werden Musliminnen ungeachtet ihrer Qualifikation für Positionen mit höherem beruflichen Status in Deutschland immer noch vergleichsweise selten in Betracht gezogen.

 

 

Download der englischsprachigen Studie: http://ftp.iza.org/dp10217.pdf, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster