Tobias Wiß und Felix Wohlgemuth untersuchen in Ihrem Artikel Erklärungen für Länderunterschiede in der Familienpolitik
Der kürzlich erschienene Artikel von Tobias Wiß und Felix Wohlgemuth, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster in der Zeitschrift Social Policy & Administration geht der Rolle von Parteien und Repräsentation von Frauen als Erklärung für die Ausgestaltung einzelner familienpolitischer Instrumente nach. Obwohl in vielen Ländern die Familienpolitik ausgeweitet wurde, gibt es bemerkenswerte Länderunterschiede. Während sich einige Länder auf Maßnahmen zur Unterstützung des männlichen Ernährermodells konzentrieren, wie z. B. Familienbeihilfen, legen andere Länder den Schwerpunkt auf die Gleichstellung der Geschlechter und fördern die öffentliche Kinderbetreuung. Der Artikel erklärt diese Unterschiede mit der Rolle von Regierungen als Schlüsselakteure in parlamentarischen Demokratien und testet zwei Erklärungsansätze: die Ideologie der Parteien und die Vertretung der Frauen in der Regierung. Die quantitativen Modelle, die 16 parlamentarische Demokratien zwischen 1991 und 2015 abdecken, zeigen, dass eher nicht-linke als linke Parteien für einzelne Instrumente der Familienpolitik von Bedeutung sind. Säkulare Parteien der Mitte und christdemokratische Parteien tragen zu einem Ausbau des Vaterschaftsurlaubs bei, während säkulare Parteien der Rechten die Ausgaben für Kinderbetreuung und Familienbeihilfe sowie den Vaterschaftsurlaub kürzen. Der Anteil weiblicher Ministerinnen steht im Zusammenhang mit höheren Kinderbetreuungsausgaben. Das Geschlecht des Familienministers dagegen wirkt sich auf die Ausweitung des Vaterschaftsurlaubs aus.