Zur JKU Startseite
Institut für Neuere Geschichte und Zeitgeschichte
Was ist das?

Institute, Schools und andere Einrichtungen oder Angebote haben einen Webauftritt mit eigenen Inhalten und Menüs.

Um die Navigation zu erleichtern, ist hier erkennbar, wo man sich gerade befindet.

Fotos und Lebenserinnerungen: Studierende mit SeniorInnen im Gespräch

Im vergangenen Semester widmete sich die IFZ-Lehrveranstaltung „Dokumentation und Medien“ Fotografien als Trägerinnen von Lebenserinnerungen. Den Semesterabschluss bildete eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Oberösterreichischen Landesmuseum am 22. März 2018: Beim „Erinnerungscafé“ gab es für BesucherInnen die Möglichkeit anhand mitgebrachter Fotografien mit Studierenden ins Gespräch zu kommen und Erfahrungen über das Sammeln von Fotos auszutauschen. Rund 20 SeniorInnen folgten der Einladung und unterhielten sich einen Nachmittag lang bei Kaffee und Kuchen über ihre Familienfotoalben. Die Studierende Ursula Angerer erzählt:

„Im Mittelpunkt des ,Erinnerungscafés’ standen mitgebrachte Fotografien der Zwischenkriegszeit, die zum gemeinsamen Erzählen und Erinnern einluden. Durch die von SeniorInnen mitgebrachten Fotografien und Artefakte wurde schnell ein gemeinsamer Diskussionsstoff gefunden und eine Beziehung zwischen den StudentInnen und den SeniorInnen hergestellt.
Dass Fotografien zum Erinnern einladen und ein familienspezifisches Gedächtnis konstituieren, wurde uns, den StudentInnen der Johannes-Kepler-Universität Linz, die den Kurs Dokumentation und Medien bei Mag. Markus Wurzer besucht hatten, im Gespräch mit den BesucherInnen wieder deutlich. Vor allem wurde ersichtlich, dass Fotografien mit unterschiedlichen Bedeutungen versehen werden können und dass sie als Trägerinnen von Erinnerungen für Menschen funktionieren, um sich an gewisse Zeitabschnitte zu erinnern. Für uns Studierende ergab sich in regen Unterhaltungen die Gelegenheit, Entstehungskontexte von Bildern nachzufragen und Fotografien zugeschriebene Bedeutungen zu hinterfragen. Schließlich herrschte auch unter den SeniorInnen nicht immer Einigkeit darüber, was die Lichtbilder eigentlich zeigen. Fragen, die darüber hinaus auftauchten, betrafen die Produktions- und Zirkulationsbedingungen, die Rolle der FotografInnen und den Zusammenhang zwischen den Bildausschnitten und jenen blinden Flecken, die nicht auf den Fotografien abgelichtet sind.
Kaffee und Kuchen sorgten zwischendurch für das leibliche Wohlbefinden. Nach einer kurzen, abschließenden Feedbackrunde, wurde die Möglichkeit geboten, die Ausstellung „Zwischen den Kriegen“ im Schlossmuseum zu besuchen, sich dabei mit anderen TeilnehmerInnen über Ausstellungsstücke, zu denen unter anderem auch viele Fotografien zählen, zu unterhalten und Einsichten in die Ausstellungsbereiche zu nehmen.“