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Institut für Organisation
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Interorganisationale Netzwerke und Cluster

Interorganisationsbeziehungen spielen bei der Bereitstellung von Waren und Dienstleistungen eine immer größere Rolle. Besonders innovative Branchen wie die Kreativindustrien oder die Biotechnologieindustrie sind seit jeher netzwerkförmig organisiert. Die Automobil- und Bekleidungsproduktion findet in globalen Produktionsnetwerken statt, welche aus verzweigten Ketten von Lieferantenbeziehungen bestehen. Gleichzeitig spielen regional basierte Netzwerke und regionale Cluster in unterschiedlichsten Wertschöpfungsketten, beispielsweise in der Gesundheitswirtschaft, eine zentrale Rolle. Praxis und Forschung haben gezeigt, dass Clusterinitiativen jedoch erst dann mit Leben gefüllt werden, wenn sich Netzwerkbeziehungen zwischen verschiedenen regional benachbarten Organisationen ausbilden. Ebenso wichtig wie die Vernetzung innerhalb einer Region und Branche ist aber auch die Vernetzung unterschiedlicher Cluster miteinander. Diese kann durchaus regional erfolgen: unter dem Stichtwort "cross-clustering" werden gezielt Wertschöpfungsmöglichkeiten an der Schnittstelle unterschiedlicher Cluster ausgelotet. Erfolgreiche Cluster sind aber auch international gut vernetzt und bilden sogenannte internationale Clusternetzwerke aus. Interorganisationale Netzwerke unterscheiden sich von Einzelunternehmungen dadurch, dass es keine direkte hierarchische Steuerungsmöglichkeit gibt. Netzwerkbeziehungen sind hingegen durch wechselseitige Abhängigkeit, Reziprozität oder Vertrauen geprägt. Diese Konstellation eröffnet Möglichkeiten wie Flexibilität, geht aber auch mit spezifischen Governance-Herausforderungen einher, die wir aus organisationstheoretischer Sicht untersuchen. Ein Blick auf die Steuerung von Netzwerkbeziehungen spielt daher in vielen unserer Forschungsprojekte eine zentrale Rolle, beispielse im Garment Supply Chain Governance Project oder im Projekt Organisierte Kreativität. Unsere Institutsleiterin Elke Schüßler hat in der Vergangenheit gemeinsam mit Jörg Sydow (Freie Universität Berlin) die Clusterentwicklung der Kultur- und Kreativwirtschaft in Nordrhein-Westfalen und der Musik- und Veranstaltungswirtschaft in der Stadt Köln evaluiert. Institutsmitarbeiter Robert Bauer hat die Entwicklung der "Innovationsstadt Linz" begleitet.

 

Ausgewählte Publikationen:

Sydow J., Schüßler E., Helfen M.:
Managing global production networks: Towards social responsibility via inter-organizational reliability?, in Biggiero, L., de Jongh, D., Fischer, D., Priddat, B. P., Wieland, J., & Zicari, A.: Economics – the Relational View: Interdisciplinary Contributions to an Emerging Field of Research, Springer, Cham, Seite(n) 133–158, 2022

Helfen M., Schüßler E., Sydow J.: 
How can employment relations in global value networks be managed towards social responsibility?, in Human Relations, Vol. 71, Nr. 12, Seite(n) 1640-1665, 2018

Gärtner C., Duschek S., Ortmann G., Schüßler E., Müller-Seitz G., Hülsbeck M.: 
Emergence of responsiveness across organizations, networks, and clusters from a dynamic capability perspective, in Journal of Competence-based Strategic Management, Vol. 9, Seite(n) 7-32, 2017

Sydow J., Schüßler E., Müller-Seitz G.: 
Managing Interorganizational Relations: Debates and Cases, Palgrave Macmillan, Basingstoke, 2016

Schüßler E., Decker C., Lerch F.: 
Networks of clusters: A governance perspective., in Industry & Innovation, Seite(n) 357-374, 2013

Dobusch L., Schüßler E.: 
Theorizing path dependence: A review of positive feedback mechanisms in technology markets, regional clusters and organizations, in Industrial and Corporate Change, Vol. 22, Seite(n) 617-647, 2013

Schüßler E., Wessel L., Gersch M.: 
Taking stock: Capability development in inter-organizational projects, in Schmalenbach Business Review, Vol. 64, Seite(n) 171-186, 2012

Schüßler E.: 
Strategische Prozesse und Persistenzen: Pfadabhängige Organisation der Wertschöpfung in der Bekleidungsindustrie, Kohlhammer, Berlin, 2009