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Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte
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Inklusive Hochschulkultur
 

Bericht und Plädoyer

Lisa Maria Hofer für die Website des Instituts für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte

Diversität und Partizipation finden sich als Schlagworte bei allen österreichischen Universitäten auf den Websites. Doch ist die österreichische Hochschulkultur inklusiv? Wird bei allen Veranstaltungen Barrierefreiheit ermöglicht, die über die eine rollstuhlgerechte Raumgestaltung hinausreicht?

Es hat sich viel getan an der JKU, das soll keinesfalls geleugnet werden, nicht zuletzt durch den Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen oder das Institut Integriert Studieren. Dennoch sind noch nicht alle Ziele erreicht: Beispielsweise in der Abhaltung von wissenschaftlichen Konferenzen oder Vortragsreihen, wird kaum daran gedacht, dass Vortragende möglicherweise mit Barrieren zu kämpfen haben, die Teilhabe weitestgehend versagt.

Mit einer Förderung des Dekanats der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät war es dem Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte möglich eine Vortragende der Universität Erfurt für das Mittwochskolloquium zu gewinnen, die Schriftdolmetsch benötigt, um barrierefrei kommunizieren zu können. Der Vortrag zur römischen Antike lenkte den Blick einerseits auf eine für viele Besucher*innen weit entfernte Epoche, andererseits profitierte man von fundiertem methodischem Fachwissen der Vortragenden.

Warum wird nun Behinderung bei Vortragenden so selten bei akademischen Veranstaltungen mitgedacht? Unser Bildungssystem ist besonders im tertiären Bereich stark selektiv ausgerichtet, doch kann man besonders in den Sozial- und Kulturwissenschaften auf die vielfältigen Perspektive, die sich durch Diversität ergeben, wirklich unkommentiert verzichten? Ist es nicht Kern der Fächer kritisch die Gesellschaft zu beschreiben und alle mitzunehmen? Ein Grund unter vielen liegt in der Finanzierbarkeit. Daher gilt ein besonderer Dank dem Dekan Univ. Prof. Helmut Pernsteiner für die Genehmigung der Unterstützung und den wichtigen Beitrag für eine inklusive Hochschulkultur.

Barrierefreiheit für Jungwissenschaftler*innen sollte nicht mit dem Studienabschluss enden, denn Inklusion schafft man nicht mit Exklusion. Behinderung heißt nicht zu leiden, nicht kompetent zu sein oder eine Inspiration für alle sein zu müssen, sondern ist der gesellschaftliche Auftrag verschiedene Lebenswelten mitzudenken.