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Institut für Soziologie
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Konferenz: Un(ter)dokumentiert Arbeiten in Europa

Globale soziale Ungleichheiten sind mitverantwortlich dafür, dass Menschen in andere Regionen, Länder und Kontinente migrieren (müssen). Nicht nur in Europa sind sie angesichts restriktiver Einwanderungs- und Grenzregime, der Verknüpfung von Migrations- und Arbeitsmarktpolitik sowie der Nachfrage von ArbeitgeberInnenseite in bestimmten Segmenten des Arbeitsmarkts beschäftigt. Auch MigrantInnen in Österreich arbeiten häufig unterhalb ihrer Qualifikation in Niedriglohnbranchen, in gesellschaftlich gering bewerteten Jobs, mit oder ohne Aufenthalts- und/oder Arbeitspapiere (un(ter)dokumentierte Arbeit).

Die Konferenz, die im Rahmen der Weiterbildungsveranstaltung des Instituts für Soziologie stattfand, widmete sich der Frage, wie die un(ter)dokumentierte Arbeit von MigrantInnen – abseits der problemorientierten Dichotomie „legal“ – „illegal“ – wissenschaftlich, aber auch politisch als gesellschaftliches Phänomen begriffen werden kann.

In Vorträgen und Workshops wurden die Fragen behandelt: Wie und warum wird „Illegalität" produziert? Welche Auswirkungen hat Illegalisierung auf die Arbeitsbeziehungen? Welche Arbeit wird un(ter)dokumentiert erbracht? Welche wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung hat die un(ter)dokumentierte Arbeit von MigrantInnen? Welche Rolle spielen Interessenvertretungen (z. B. Gewerkschaften) und migrantische (Selbst-)Organisationen in diesem Zusammenhang?

Eingeladen waren VertreterInnen/AktivistInnen/Interessierte aus Wissenschaft, Gewerkschaften, Politik, NGOs und sozialen Bewegungen.

ReferentInnen/DiskutantInnen:
Dr.in Bridget Anderson, Centre on Migration, Policy and Society (COMPAS), Universität Oxford
Dr. Norbert Cyrus, Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS)
Mag.a Dr.in Bettina Haidinger, Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA), Wien
Dr. Torben Krings, Institut für Soziologie, JKU
Dr.in Luzenir Caixeta, maiz - Autonomes Zentrum von & für Migrantinnen
Bettina Stadlbauer, ÖGB OÖ
Mümtaz Karakurt, MAS, migrare - Zentrum für MigrantInnen OÖ

 

 

Die Konferenz wurde vom Institut für Soziologie der JKU und der Forschungs- und Beratungsstelle Arbeitswelt (FORBA) veranstaltet. In Kooperation mit der Arbeiterkammer Oberösterreich und mit Unterstützung von der Stadt Linz und dem Land Oberösterreich.

Diskussionsabend: Imagine a world without borders...

EUropäische Arbeitsmarkt- und Migrationsregime haben in den letzten zwei Jahrzehnten eine Vielzahl an (rechtlichen) Kategorien hervorgebracht, die „(illegale) MigrantInnen" ohne bzw. mit eingeschränkten gesellschaftlichen Zugangs- und Teilhaberechten und –möglichkeiten produzieren. Illegalität - und damit Prekarität - werden gesellschaftlich produziert.

Vor diesem Hintergrund wurde „Kein Mensch ist illegal" zu einer zentralen Forderung zahlreicher antirassistischer Initiativen. Illegalität und damit Prekarität wird von Grenz- und Migrationsregimen produziert. Darin sind sich die meisten AktivistInnen einig. Doch welche (unterschiedlichen) Vorstellungen von einer Welt ohne (nationalstaatliche) Grenzen gibt es?

Bei der Abendveranstaltung in der Stadtwerkstatt berichteten Bridget Anderson (Kalayaan – justice for migrant domestic workers, London) und Norbert Cyrus (Hamburger Institut für Sozialforschung) über Unterstützungsmöglichkeiten von/für un(ter)dokumentiert arbeitende MigrantInnen und über die politische Zusammenarbeit zwischen un(ter)dokumentierten MigrantInnen und AktivistInnen ohne prekären Aufenthaltsstatus.

 

 

Veranstaltet wurde der Diskussionsabend vom PrekärCafé, maiz – Autonomes Zentrum von & für Migrantinnen und dem Infoladen Treibsand. Mit Unterstützung der Grünen Bildungswerkstatt OÖ.