Neue Imagekampagne der JKU startet mit „Fakt oder Fake“-Quiz für Schüler*innen in der „JKU Critical Bim“ und das Institut für Umweltrecht war mit dabei.
„Wir sind jung, wir dürfen das“ – dies ist nicht nur das Motto der neuen österreichweiten Imagekampagne der JKU (die selbst eine der jüngsten Universitäten Österreichs ist), sondern in Wirklichkeit noch viel mehr: Nämlich ein Aufruf an alle jungen Menschen bzw an die gesamte Gesellschaft, neugierig und kritisch zu sein bzw zu bleiben und sich zu trauen, entsprechende Fragen zu stellen. Einige dieser kritischen Fragen präsentiert die JKU bereits auf den Sujets der neuen Kampagne (siehe dazu noch unten) und greift damit inhaltlich die entscheidenden Themen unserer Zeit, die zugleich auch Schwerpunkt in Lehre und Forschung an der JKU sind – wie etwa die Nachhaltigkeit –, auf. Details zur neuen Imagekampagne der JKU finden Sie unter jku.at/wir-duerfen-das/, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster.
Kritisch unterwegs mit der „JKU Critical Bim“
Die Sujets sind ua auf einer eigens gebrandeten Straßenbahn in Linz, der sog „JKU Critical Bim“, zu sehen. Eben diese „JKU Critical Bim“ fuhr zum Auftakt der Imagekampagne am 30.9.2021 ihre erste Runde in der Linzer Innenstadt.
Mit dabei waren rund 40 Schüler*innen des BRG solarCity und der HAK Auhof, die bei einem Quiz wissenschaftliche Behauptungen zum Thema Nachhaltigkeit als „Fakt“ oder „Fake“ enttarnen durften. Die JKU launchte mit dieser Aktion die neue Kampagne und platzierte zugleich eine essentielle Botschaft: Junge Menschen sollen über den Tellerrand hinausblicken und eben nicht alles glauben, was sie lesen bzw hören. Bildung – insb universitärer – kommt dabei eine bedeutende Rolle zu.
Sechs Wissenschaftler*innen der JKU – darunter auch Univ.-Ass.in Daniela Ecker vom Institut für Umweltrecht – zeigten auf diese Weise vermeintliche wissenschaftliche Fakten zur Nachhaltigkeit aus ihrem Forschungsbereich auf und stellten die Schüler*innen auf die Probe.
Folgende Fakten bzw Fakes wurden den Schüler*innen von Univ.-Ass.in Daniela Ecker in der „JKU Critical Bim“ präsentiert – Hätten Sie es gewusst?
„Fakt oder Fake“ 1:
Rechtsfähigkeit der Natur
In Neuseeland gibt es ein einzigartiges Gesetz: Als erstes Land der Welt hat Neuseeland einen Fluss, den Wanghanui River, per Gesetz zu einer Person gemacht. Der Wanghanui River ist nun – wie jede andere Person – auf Grund dieses Gesetzes Träger von Rechten und kann für seinen Schutz eintreten.
>>> Fakt
Diskussionsthemen:
– Wer soll in Österreich die Stimme der Natur erheben dürfen/können?
– derzeitiges Rechtssystem in Österreich (lediglich eingeschränkte Rechte der Umweltanwaltschaften und NGOs), Schwierigkeiten und Hürden
„Fakt oder Fake“ 2:
Klimaklagen
Auch auf dem Inselstaat Kiribati im Pazifik gibt es ein einzigartiges Gesetz: Der Meeresspiegel rund um die Inseln von Kiribati steigt durch die Klimaerwärmung bedrohlich an. Nach Berechnungen von Forscher*innen wird der Inselstaat Kiribati im Jahr 2050 größtenteils nicht mehr bewohnbar bzw spätestens 2070 völlig überschwemmt sein. Deswegen wurde auf Kiribati ein besonders strenges Klimahaftungsgesetz erlassen: Aufgrund dessen klagen nun die Bewohner*innen von Kiribati die größten CO2-verursachenden Unternehmen in Österreich – sie verlangen eine Beteiligung an den Kosten für entsprechende Schutzmaßnahmen und eine Reduktion der CO2-Emissionen.
>>> Fake (wäre rechtlich möglich, ist aber noch nicht passiert)
Diskussionsthemen:
– Welche Klimaklagen gab es bisher weltweit/ in Europa/in Österreich und welche waren erfolgreich?
– derzeitiges Rechtssystem in Österreich (Klimaklagen gegen den Staat Österreich vs Klimaklagen gegen private Personen), Schwierigkeiten und Hürden
Bonus-“Fakt oder Fake“:
Verantwortung in der Lieferkette
Auch in Deutschland gibt es ein einzigartiges Gesetz: Das deutsche Lieferkettengesetz verpflichtet große Unternehmen ua dazu, in ihren Lieferketten die Verletzung von Umweltschutzpflichten zu beenden. Eine Umweltorganisation hat nun erstmals auf Grund dieses Gesetzes Strafanzeige gegen mehrere deutsche Firmen erhoben: Diese deutschen Firmen beziehen Waren aus der Region Xinjiangin China, wo schwerwiegende Umweltverschmutzungen durch die Produktion festgestellt wurden.
>>> Fake (Vorgehen wäre in Deutschland möglich, Strafanzeige wurde aber bisher nur bezüglich Menschenrechtsverletzungen in der Region Xinjiang in China erhoben)
Diskussionsthemen:
– Was macht das Lieferkettengesetz in Deutschland so besonders? Was plant die EU bzw Österreich?
– derzeitiges Rechtssystem in Österreich (lediglich gesetzlich verankerte Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung großer Unternehmen, wo ua auch über die Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu berichten ist), Schwierigkeiten und Hürden
Neue Sujets der JKU ua zum Thema Nachhaltigkeit
Die Sujets sind seit Ende September nicht nur auf der „JKU Critical Bim“, sondern auch auf Plakaten und City Lights in ganz Österreich zu sehen. Es ist wohl kein Geheimnis, dass uns am Institut für Umweltrecht – wo wir unermüdlich Pionierarbeit im Nachhaltigkeitsrecht leisten – folgende Sujets besonders gut gefallen:
Auch wir am Institut für Umweltrecht bleiben entsprechend der neuen Imagekampagne der JKU neugierig bzw kritisch und trauen uns weiterhin, gesellschaftliche und rechtliche Entwicklungen iSd Nachhaltigkeit kritisch zu hinterfragen.