Zur JKU Startseite
Institut für Wirtschaftsinformatik - Communications Engineering
Was ist das?

Institute, Schools und andere Einrichtungen oder Angebote haben einen Webauftritt mit eigenen Inhalten und Menüs.

Um die Navigation zu erleichtern, ist hier erkennbar, wo man sich gerade befindet.

Externalisierung und Modellierung von Prozesswissen von ExpertInnen



 

Organisationen sind durch interne und externe Einflüsse einem permanenten Wandel ausgesetzt. Geschäftsprozesse sind ein wichtiges Konzept zur effektiven Unterstützung von Organisationen zur Meisterung dieser Herausforderungen. Innerhalb des Geschäftsprozessmanagements stellt die Modellierung ein wichtiges Mittel für die Analyse, Design, Implementation, Optimierung und Ausführung von Prozessen dar. Als methodisches Vorgehen hat sich innerhalb des Geschäftsprozessmanagements eine Einteilung in Phasen etabliert, die im Sinne einer kontinuierlichen Verbesserung zyklisch durchlaufen werden. Den Einstieg bildet eine Erhebung des IST-Prozesses. Für die effektive Durchführung dieser Erhebung ist einerseits Prozesswissen und andererseits Modellierungswissen erforderliche. Diese beiden Kompetenzen sind selten in einer Person vereint. Daher basieren gängige Erhebungsmethoden auf einer Rollenteilung zwischen Experten, die ihr Prozesswissen (= Domänenexperten) einbringen und Experten, die ihr Modellierungswissen (= Prozessanalysten) einbringen. Erst seit etwas mehr als einem Jahrzehnt werden Domänenexperten bei der Erhebung aktiv beteiligt. Eine Beteiligung wird mittlerweile als einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren bei der Modellierung betrachtet.

Durch die erwähnte Rollenteilung und die eingesetzten Erhebungsmethoden kann es beim Transfer des tatsächlichen Ablaufs in ein Prozessmodell zu fehlerbehafteten Darstellungen und Verzerrungen kommen. Um das individuelle prozedurale Wissen über organisatorische Abläufe unmittelbar und möglichst verzerrungsfrei verfügbar zu machen, bedarf es einer geeigneten Unterstützung. Dabei soll es Domänenexperten ermöglicht werden, ihr Prozesswissen selbstgesteuert zu erheben und in einem Modell abzubilden. Dies erfolgt idealerweise während der Durchführung ihrer eigentlichen operativen Aktivitäten im betrachteten Arbeitsprozess. Um das zu erreichen, werden in dieser Arbeit die Stärken und Schwächen der bestehenden Methoden für die IST-Prozesserhebung durch Domänenexperten exploriert und theoriegeleitet eine Methode entwickelt und daraus das Design und die Umsetzung eines Werkzeugs zur Unterstützung von Domänenexperten abgeleitet. Die Anwendbarkeit der Methode und der Werkzeugunterstützung wird in einer Evaluation überprüft.