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Institut für Wirtschaftsinformatik - Communications Engineering
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Forschungsfragen

Die aktuellen Veränderungen in den unterschiedlichen Gesellschaftsbereichen bedingen den Umgang mit Wissen. Kontinuierlicher Erkenntnisgewinn bzw. Wissenserwerb stehen im Mittelpunkt ökonomischer und technischer, daher auch wirtschaftsinformatischer Aktivitäten. Informations- und Kommunikationstechnologien, wie das Web oder Internet, bestimmen dabei unsere Lebenswelt.
Die Universität als Bildungsinstitution hat sich mit der Güte der Erkenntnisgewinnung und dem Wissenserwerb mit Hilfe Neuer Medien zu beschäftigen. Dies umso mehr, als jede Art von Berufsvorbildung die Lernfähigkeit von Studierenden betrifft. AbsolventInnen von Universitäten sollten mit dieser Schlüsselqualifikation ausgestattet sein.
Gegenstand von Untersuchungen der MitarbeiterInnen des Instituts für Wirtschaftsinformatik - Communications Engineering sowie des Kompetenzzentrums Wissensmanagement stellen sozio-technische Systeme dar. Darunter sind Systeme zu verstehen, in denen Menschen und technische Komponenten in wechselseitiger Beziehung zueinander stehen. Es sind dies beispielsweise e-learning-Umgebungen, die Studierende im Web mit Inhalt und Kommunikationsmedien wie E-Mail, Chat, Wiki, Foren etc. zu versorgen.
Zur Zeit arbeiten wir an folgenden fachübergreifenden Forschungsfragen:

1. Wie können Personen und Organisationen bei Lernprozessen unterstützt werden?

Dem Erwerb von relevanten Wissen für die eigene Ausbildung oder berufliche Tätigkeit widmen wir uns vornehmlich vor institutionellem Hintergrund. Wir sprechen somit die schulische, akademische Bildung sowie die berufliche Aus- und Weiterbildung an.
Das Ziel der Unterstützung durch technische Systeme ist nicht eine Kopie des klassischen Unterrichtsgeschehens (mit Frontalunterricht und verordneten Aufgaben) herzustellen, sondern die eigenverantwortliche und selbsttätige Organisation von Lernprozessen zu ermöglichen. Wir unterstützen LernbegleiterInnen, um selbstorganisierte Lernprozesse anzustoßen.

Die im Rahmen des schulischen bzw. akademischen Kontexts gewonnenen Erkenntnisse sind auch für Organisationen relevant. Wir stehen hier insbesondere vor der Aufgabe, neben personengebundenen (individuellen) auch gruppenspezifische Lernprozesse berücksichtigen zu müssen. Unsere Entwicklungen sollen dabei auf technischer und methodischer Ebene Lernprozesse unterstützen.
Forschungsbereiche zu dieser Frage: eLearning, Organisationales Lernen

2. Wohin führen uns Modelle, wenn wir doch handeln müssen?

Modelle sind allgegenwärtig. Wer kennt sie nicht, die vielen Benutzerprofile im Web oder die Geschäftsprozesse, in die wir eingebunden sind? Wissen wir immer, was sie bedeuten? Entsteht durch Modellbildung nicht eine eigene Welt?
Modelle erlauben zum einen die gezielte Betrachtung bestimmter Ausschnitte der Welt. Zum anderen entkoppeln sie allerdings Abläufe und Strukturen von der Welt. Um den Bezug zu beobachtbaren Abläufen und Handlungen zu erhalten, ist demnach der bewusste und reflektierte Umgang mit Modellierungsmethoden und -sprachen erforderlich.
Dies ist insbesondere für WirtschaftsinformatikerInnen von Bedeutung, da Information in Modellen zwischen den Fachabteilungen und TechnikerInnen transportiert wird. Dies geschieht im Rahmen der Entwicklung von Informationssystemen. Fachabteilungen besitzen ExpertInnenwissen, welches möglichst umfassend in die Entwicklung einfließen soll. Geschieht dies nicht oder unzureichend, werden die BenutzerInnen der Informationssysteme nicht aufgabengerecht unterstützt. Es kommt zu Behinderungen und unter Umständen zu Fehlverhalten, worunter der Umgang mit Kunden leiden kann.

Wir versuchen mit Artikulationsarbeit und Strukturlegetechniken den Vorgang der Modellbildung zu hinterfragen und nachvollziehbar zu gestalten. Dies dient auch dem zielgerichteten und bewussten Umgang mit Modellierungstechniken.
Die Personen, die Modelle erstellen, sollen möglichst wenige Vorgaben zur Modellierung bekommen und trotzdem jene Information darstellen können, die sie als relevant zu einem Thema erachten. Die technische Unterstützung sollte nicht vom Modellieren ablenken, sondern auffordern, die eigene Wirklichkeit darzustellen.
Forschungsbereiche zu dieser Frage: Adaptive Systeme, Articulation Work

Unseren Forschungsfragen gemeinsam ist folglich nicht nur der Bezug zu Informations- und Kommunikationstechnologien, sondern auch der reflektierte und eigenverantwortliche Umgang mit den (selbst entwickelten) technischen Möglichkeiten. Beides erlaubt die selbsttätige Erschließung der eigenen und umgebenden Lebenswelt, sei es im Rahmen individueller Lernprozesse, oder der Veränderung von Organisationen. Herausfordernd dabei sind die vielfältigen Zusammenhänge (Komplexität) und Dynamik der Veränderung, wie bereits eingangs geschildert.