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DEMOKRATIE BRAUCHT HALTUNG

Cornelia Lehner
© Ness Rubey

Von CORNELIA LEHNER

„Zwischen Reiz und Reaktion gibt es einen Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unser Wachstum und unsere Freiheit.“ Viktor E. Frankls Worte erinnern uns an die essenzielle Bedeutung bewussten Handelns – nicht nur als individuelle Tugend, sondern auch als Fundament einer lebendigen Demokratie.

In einer Zeit, die geprägt ist von schnellen Urteilen, Polarisierung und Populismus wird die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, Gewissheiten zu hinterfragen und Komplexität anzunehmen, immer wichtiger. Demokratie verlangt Mut: den Mut, Tatsachen anzusprechen, Dialoge zu führen und differenzierte Perspektiven einzunehmen. Sie fordert uns auf, den Raum zwischen Reiz und Reaktion zu nutzen, um überlegt zu handeln, statt reflexartig einfachen Antworten zu folgen. Populismus hingegen nährt sich von Spaltung und der Versuchung klarer, aber oft irreführender Lösungen. Er bedroht genau den Raum, den Frankl als Ort unserer Freiheit beschreibt.

Das Frühjahrsprogramm 2025 widmet sich zentralen Fragen unserer Zeit: Wie bewahren wir demokratische Prinzipien angesichts von Spaltung und Desinformation? Welche Verantwortung tragen wir für die Gemeinschaft und was können wir aus der Geschichte für die Zukunft lernen? Themen wie soziale Gerechtigkeit, Gemeinwohl, die Bedeutung von Sprache oder historische Kontroversen laden dazu ein, Position zu beziehen und unsere Haltung im Jetzt zu schärfen.

Demokratie ist kein fertiges Werk, sondern ein lebendiger Prozess, der Wachsamkeit und ständiges Hinterfragen erfordert. Die Salon-Abende schaffen Gelegenheiten, Komplexität als Bereicherung zu begreifen und Gegenpositionen zu Populismus und geistiger Trägheit zu entwickeln.

Lassen Sie uns gemeinsam nachdenken und diskutieren – denn über Dinge zu sprechen bedeutet auch, die Welt zu gestalten.

Cornelia Lehner
Salonintendantin