Lange Nacht der Utopie.

Die pandemische Krise markiert einen Wendepunkt.

Eine verwundete und verunsicherte Gesellschaft steht vor einer Weichenstellung. Gerade in solchen Zeiten des Umbruchs braucht es die "Macht der Vorstellungskraft" (Philipp Blom, Das große Welttheater, 2020).

Mit anderen Worten: Es braucht einen neuen Entwurf der Zukunft, einen Gegenentwurf zur schleichenden Entsolidarisierung, zur besinnungslosen Ausbeutung unserer Ressourcen, zur leisen Erosion der Demokratie und zur Renationalisierung Europas. Es braucht also neue Utopien und Erzählungen.

Die Johannes Kepler Universität will hier gemeinsam mit dem Kepler Salon (Intendant Norbert Trawöger) Ideengeber sein. Daher laden wir zur Langen Nacht der Utopie. Dafür konnten wir mit dem Historiker Philipp Blom, der Schriftstellerin Valerie Fritsch, der Burg-Schauspielerin Dörte Lyssewski und dem CHORUS SINE NOMINE herausragende Persönlichkeiten und Künstler*innen gewinnen.

Wo

Johannes Kepler Universität Linz
Altenbergerstraße 69
4040 Linz

Wann

30. Juli 2020,
ab 16.30 Uhr

Bildergalerie

Video der Veranstaltung

Wir weisen darauf hin, dass mit Abspielen des Videos u.U. Daten an Dritte übermittelt werden. Weitere Infos finden Sie in unserer Datenschutzerklärung

Programm

16.30 Uhr: Prolog für Kinder und Junggebliebene - Park vor dem Schloss Auhof

Burg-Schauspielerin Dörte Lyssewski liest mitten im Schlosspark der JKU aus Erich Kästners "Der 35. Mai oder Konrad reist in die Südsee"

19.00 Uhr: Aufbruch in neue Utopien - Neuer Bibliotheksplatz der JKU

  • Auszüge aus utopischer Literatur, gelesen von Burg-Schauspielerin Dörte Lyssewski
  • Utopisches Narrativ von Historiker Philipp Blom
  • Utopischer Text von Schriftstellerin Valerie Fritsch
  • Utopische Gesänge vorgetragen vom CHORUS SINE NOMINE

Im Anschluss: Epilog am Universitätsteich

Ausklang mit dem CHORUS SINE NOMINE, Naturklang der Teichbewohner sowie Wasser, Wein und Schnittlauchbrot

Safety First

Die Veranstaltung findet im Freien statt. Jeder Gast erhält einen individuell zugewiesenen Sitzplatz mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand zu den anderen Plätzen. Die Gäste sind gebeten, einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, den wir bei Bedarf auch zur Verfügung stellen. Wir werden versuchen, als besonderes Service jedem Gast im Vorfeld ein anonymisiertes Corona-Screening nach der Gurgel-Methode zu ermöglichen. Damit wollen wir die Eigenverantwortung jedes Gastes unterstützen. Dazu wird voraussichtlich auch eine von den Krankenhauseingängen bekannte Temperaturmessung gehören.

Hinweis für Teilnehmer des Corona-Screenings:
Jene Gäste, die am Corona-Screening nach der Gurgel-Methode teilgenommen haben, können ihr Testergebnis am 30. Juli ab spätestens 15.00 Uhr online mit ihrem individuellen QR-Code oder der individuellen URL vom beiliegenden Kärtchen abrufen.
Sollten Sie eine ungültige URL eingegeben haben, werden Sie automatisch auf diese Seite weitergeleitet.

Wetter

Die Sitzplätze am Bibliotheksplatz befinden sich unter dem auskragenden Learning Center und haben daher einen gewissen Witterungsschutz. Im Falle eines besonders schlechten Wetters werden wir kurzfristig informieren, ob und wie die Veranstaltung stattfindet.

Anmeldung

Vor allem angesichts der aktuellen Corona-Situation können wir leider nur eine (womöglich stark) beschränkte Anzahl an Plätzen zur Verfügung stellen. Wir bitten schon jetzt um Verständnis, wenn wir aus diesem Grund Anmeldungen nicht berücksichtigen können. Im Falle einer Überbuchung der Plätze bis zum Anmeldeschluss entscheidet das Los. Wir arbeiten daher auch an digitalen Zugängen zur Langen Nacht der Utopie.

Über die Akteur*innen

Dörte Lyssewski wurde 1966 in Niedersachsen geboren. Sie studierte Schauspiel an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und begann ihre Schauspielkarriere an Peter Steins Berliner Schaubühne. Es folgten Engagements an Theatern und Opernhäusern in Zürich, Montpellier, Bochum, Paris, Brüssel, am Burgtheater in Wien und den Wiener Festwochen, den Salzburger Festspielen und der Ruhrtriennale. Sie erhielt u. a. die Kainz Medaille, den Eysoldt Ring und den Nestroy-Theaterpreis.

Neben ihrer Tätigkeit am Theater arbeitet sie für diverse Radiosender, Tonstudios und Filmproduktionen. 2015 veröffentlichte sie ihr erstes Buch „Der Vulkan oder Die Heilige Irene“ bei Matthes und Seitz in Berlin. Lyssewski ist die deutsche Synchronstimme des Hollywood-Stars Cate Blanchett. Seit 2009 gehört sie zum Ensemble des Burgtheaters.

Philipp Blom (1970) wuchs in Hamburg und in Detmold, Nordrhein-Westfalen auf. Nach Studien in Wien und Oxford promovierte er in Geschichte. Während seiner Zeit in Oxford publizierte er den Roman „The Simmons Papers“, den er, wie mehrere seiner folgenden Bücher, auf Englisch verfasste und dann selbst ins Deutsche übersetzte. Seit 2007 lebt er gemeinsam mit seiner Frau in Wien. Neben seinen historischen und literarischen Werken ist er journalistisch tätig, moderiert die Sendung „Punkt Eins“ auf dem österreichischen Kultursender Ö1, macht Filme wie die mehrfach preisgekrönte Dokumentarserie „Der taumelnde Kontinent“ und kuratiert Ausstellungen in Europa und den USA.

Philipp Bloms Bücher verbinden historische Forschung, philosophische Erkundungen und gelegentlich Belletristik. Vor dem Hintergrund von gegenwärtigen Umbrüchen wie der Erderwärmung und der Digitalisierung wendet er sich auch in seinem Buch „Was auf dem Spiel steht“ (2017) verstärkt Gegenwarts- und Zukunftsthemen zu. Bloms Werke wurden in 16 Sprachen übersetzt und vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Groene Waterman Prijs (Antwerpen) und dem Premis Terenci Moix (Barcelona). Sein Buch „Der taumelnde Kontinent“ wurde mit dem NDR Kultur Sachbuchpreis für das beste Sachbuch des Jahres 2009 ausgezeichnet. „Böse Philosophen. Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung“ wurde 2011 mit dem Gleim Preis ausgezeichnet sowie als Historisches Buch des Jahres 2011 gekürt. 2018 hielt Blom die weithin beachtete Eröffnungsrede bei den Salzburger Festspielen.

Valerie Fritsch (1989) ist in Graz und Kärnten aufgewachsen und absolvierte nach ihrer Reifeprüfung ein Studium an der Akademie für angewandte Photographie.

Sie ist Mitglied der Literaturgruppe „die plattform“, eines „offenen Autorenkollektivs sesshaft im Grazer Literaturhaus und walzierend durch die (Kopf)Welt“. Ihr erster Roman „Die VerkörperungEN“ erschien im Februar 2011 bei Leykam. Ihr Schaffen wird stark durch eine intensive Reisetätigkeit beeinflusst und sie verbringt sechs bis sieben Monate im Jahr im Ausland. 2014 unternahm sie ausgedehnte Reisen in Togo, Benin, Nigeria und Ghana. Seit ihrem zweiten Roman „Winters Garten“ erscheinen ihre Werke beim Suhrkamp Verlag in Berlin. Auf Einladung von Klaus Kastberger nahm Valerie Fritsch am Ingeborg-Bachmann-Preis 2015 teil und gewann den Kelag-Preis und den BKS-Publikumspreis. 2020 erschien ihr Werk „Herzklappen von Johnson & Johnson“.