Zur JKU Startseite
LIFT_C
Was ist das?

Institute, Schools und andere Einrichtungen oder Angebote haben einen Webauftritt mit eigenen Inhalten und Menüs.

Um die Navigation zu erleichtern, ist hier erkennbar, wo man sich gerade befindet.

voestalpine auf dem Weg zur nachhaltigen Stahlerzeugung
 

Die voestalpine steht vor der anspruchsvollen Aufgabe, den Übergang zu einer klimaneutralen Stahlherstellungschrittweise zu vollziehen und gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.  Diese Herausforderung wurde kürzlich im Rahmen der Lehrveranstaltung „Socio-Technical Transition Management“ thematisiert. Michaela Kraus vom Sustainability Management der voestalpine Steel Division gab den Studierenden dabei Einblicke in zentrale Aspekte der nachhaltigen Transformationsprozesse eines globalen Industrieunternehmens.

Michaela Kraus (voest)

Mit greentec steel hat die voestalpine einen ambitionierten und klar strukturierten Stufenplan entwickelt, um einen substanziellen Beitrag zu den Klimazielen zu leisten. Ein zentraler Schritt ist die geplante Umstellung eines Teils der Stahlproduktion: Ab 2027 sollen zwei Hochöfen durch Elektrolichtbogenöfen (EAFs) ersetzt werden. Diese Umstellung erfordert Investitionen von rund 1,5 Milliarden Euro.

Als eine der größten industriellen Emittenten Österreichs – mit einem Anteil von etwa 5 % an den gesamten CO₂-Emissionen des Landes – ist sich die voestalpine der Verantwortung bewusst, durch technologische Innovationen signifikante Einsparungen zu erzielen. Bereits der geplante Umstieg auf die Elektrostahlroute wird es ermöglichen, die CO₂-Emissionen bis 2029, um rund 30 % zu reduzieren. Das entspricht einer Einsparung von knapp 4 Millionen Tonnen CO₂ pro Jahr – ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung nationaler Klimaziele.

greentec steel stellt damit das derzeit größte Klimaschutzprogramm in Österreich dar und unterstreicht die Rolle der voestalpine als Vorreiterin bei der nachhaltigen Transformation der Stahlindustrie. Die Transformation erfordert dabei sowohl die Weiterentwicklung bestehender Technologien als auch die Implementierung neuer, nachhaltiger Ansätze. Im Zentrum der Bemühungen stehen unter anderem:

  1. Elektrolichtbogenöfen:  Der schrittweise Umstieg auf EAFs, bringt aber Herausforderungen wie die Verfügbarkeit von grünem Strom und die Kapazitäten bzw. Stabilität des Stromnetzes mit sich.
  2. Kreislaufwirtschaft und CO₂-neutrale Logistik: Ein zentraler Baustein für die Umsetzung einer effektiven Kreislaufwirtschaft ist die Rückführung und Nutzung von Rezyklat (= Stahlschrott), der aktuell zu 25 % in der Produktion eingesetzt wird. Neben Projekten zur Kreislaufwirtschaft, wird auch CO₂-neutrale Logistik, beispielsweise durch Kooperationen mit der Bahn, vorangetrieben.
  3. Grüner Wasserstoff: Pilotprojekte wie H2FUTURE testen Technologien mit grünem Wasserstoff, denn zukünftig soll Kohlenstoff als Reduktionsmittel durch grünen Wasserstoff ersetzt werden.

Die Lehrveranstaltung bot den Studierenden und der Kursleiterin Milena Leybold eine Gelegenheit, praxisnahe Einblicke in die komplexen Transformationsprozesse eines globalen Industriekonzerns zu gewinnen.