Das LIT Future Energy Lab ist eine Forschungsinitiative am Linz Institute of Technology (LIT), die im Rahmen einer Forschungskooperation mit dem Energieinstitut an der JKU Linz, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster die Energy Transition und somit die Dimension „Future Energy“ näher beforscht.
Im Future Energy Lab werden aktuell gemeinsam mit dem Forschungspartner Energieinstitut an der JKU Linz drei Projekte realisiert, die jeweils vom Land Oberösterreich im Zuge des upperVISION2030 Förderprogramms finanziert werden und einen wissenschaftlichen Beitrag zur Transition des Energiesystems leisten.
Im Fokus sind hierbei insbesondere die folgenden drei Themenschwerpunkte:
Adresse
Johannes Kepler Universität Linz
Altenberger Straße 69
4040 Linz
Das Mobilitätssystem steht vor einer großen Bandbreite an verschiedensten Herausforderungen. Die Umstellung des Mobilitätssystems zu einer CO2-neutralen Struktur erfordert neue Lösungen für einen optimalen Strukturwandel der Branche zur Implementierung neuer alternativer Kraftstoffe und Antriebssysteme. Zur Installierung neuer Logistikkonzepte (v.a. im Bereich des Gütertransports) und neuer Mobilitätsysteme sowie zur forcierten Vernetzung und Digitalisierung des zu modifizierenden Modal Splits ist diese Transition u.a. am Standort Oberösterreich von zentraler Bedeutung.
HUGO - Einsatzmöglichkeiten und Schnittstellen der H2-Brennstoffzellen-und Batterie-Technologie in der Straßengüterverkehrslogistik durch Tourenplanung und -optimierung
Batterieelektrische und H2-Brennstoffzellen-LKWs in der Güterverkehrslogistik sind lokal emissionsfrei und können dazu beitragen, lokale und EU-weite Klimaziele zu erreichen, wenn regenerativer Strom zum Einsatz kommt. Eine entsprechende Umstellung der Fahrzeugflotte und die damit einhergehenden Investitionsentscheidungen bedürfen neben einer angepassten operativen Tourenplanung auch einer längerfristigen, ökonomischen Analyse. Aufbauend auf einem maßgeschneiderten Tourenplanungs-algorithmus werden unterschiedliche zukünftige Szenarien für den Raum Oberösterreich simuliert und die erzielten Ergebnisse in betriebs-und volkswirtschaftliche Bewertungenintegriert. Von wesentlichem Einfluss auf die optimale Flottenzusammensetzung sind neben Annahmen zu Kosten-und Technologieentwicklungauch volkswirtschaftliche und sozio-technische Analysen, dieneben möglichen Barrieren und Einflussfaktoren konkrete Handlungsempfehlungen ableiten.
Ein maßgebliches Fundament des Energiesystems der Zukunft stellt die starke Forcierung der Ressourceneffizienz dar. Die Nutzung von Kohlenstoffverbindungen, vor allem von CO2 (als Nebenprodukt von biogenen und industriellen Prozessen), anstelle der bisherigen Emission ist für den Industriestandort Oberösterreich von zentraler Bedeutung. Neben der Erhöhung der Ressourceneffizienz generiert Carbon Capture and Utilisation neue, grüne Energieträger etwa im Kontext von Power-to-X, wodurch nachhaltige Wertschöpfungsketten realisiert und systemübergreifende Energielösungen umgesetzt werden können.
CO2Hy-OÖ - Herstellung höherer Kohlenwasserstoffe unter Einbeziehung von CO2 aus industriellen Prozessen und grünem Wasserstoff am Standort Oberösterreich
Im Rahmen des Projektes werden schwerpunktmäßig biologische PtX-Verfahren analysiert, bei denen aus industriellem CO2 und grünem Wasserstoff flüssigeSchlüsselchemikalien (Ethylen, Essigsäure, etc.) und Kraftstoffe hergestellt werden können. In Folge der ganzheitlichen Prozessbewertung werden für die am besten für den Standort Oberösterreich geeigneten Prozesse und Produkte die spezifischen Produktgestehungskosten ermittelt und Treibhausgasbilanzen erstellt. Experimentelle Untersuchung der biologischen Umwandlungs-prozesse werdenzudem auch im Labormaßstab erfolgen. Für das Bundesland Oberösterreich wird somit analysiert für welche PtX-Produkte optimaleVoraussetzungen für eine großtechnische Umsetzung vorhanden sind.
Industrielle Systeme sind bei der langfristigen Orientierung hinsichtlich CO2-Neutralität mit der globaler Wettbewerbskompatibilität konfrontiert und stehen hierbei vor komplexen Herausforderungen. Die Umstellung innerbetrieblicher industrieller Prozesse wurde (in Oberösterreich) bereits verstärkt begonnen mit dem Ziel eine ökonomisch, sozial und ökologisch optimierte Industrie und Produktion langfristig zu etablieren. Die nächsten, notwendigen Schritte hierbei sind zum einen die Realisierung systemübergreifender Optimierungen im Bereich der Energieversorgung und zum anderen die Verbesserung der Ressourceneffizienz inklusive einer systemisch optimalen Kreislaufwirtschaft.
SynERecy - Entwicklung innovativer Wertschöpfungsketten zur optimalen Nutzung von Synergien zwischen Energiesystemund Kunststoffrecycling.
Ausgangspunkt sind die Änderungen in politischen Vorgaben sowie aktuelle wirtschaftliche Entwicklungen, die die Abfall-und Recyclingwirtschaft für Kunststoffabfälle vor neue Herausforderungenstellen. In SynERecy wirdeine Materialflussanalyseerstellt, die bestehende und potenzielle zukünftige Quellen und Senken von Kunststoffabfällen in OÖ analysiert und darauf aufbauend entstehende Zielkonflikte zwischen Abfall-und Recyclingwirtschaft, Energiewirtschaft und Industrie identifiziert. Zur Vermeidung dieser Zielkonflikte wird in SynERecy ein Szenariozur zukünftigen Ausgestaltung der Wertschöpfungsketten der Kunststoffverwertung entwickelt und hinsichtlich der Auswirkungen auf Carbon Footprint, Energie-und Ressourceneffizienz sowie Wirtschaftlichkeit qualitativ bewertet. Mit Blick auf eine mögliche Realisierung des Szenarioswerden abschließend Handlungsempfehlungen erarbeitet, wie eine Umsetzung gelingen kann.