Marie-Theres Chaloupek, Pressesprecherin bei Sonnentor, war am 24. November 2021 Gast bei den Sustainable Transformation Dialogues. Die Fragestellung in dieser Einheit war, wie Unternehmen sowohl ökonomische als auch ökologisch-soziale Ziele vereinen können. Die Veranstaltung - derzeit online über Zoom - findet im Rahmen der Lehrveranstaltung Socio-Technical Transition Management statt, die Prof. Thomas Gegenhuber im Bachelor BWL, Major Sustainability Management, unterrichtet.
Das Waldviertler Unternehmen Sonnentor, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster mit dem Hauptsitz in Sprögnitz, produziert u.a. verschiedenste Teesorten, Kräuter und Gewürze. Die Rohstoffe stammen hierbei von rund 1000 Bio-Bäuerinnen und Bauern weltweit. Die Steigerung des Gemeinwohls spielt dabei eine wichtige Rolle im Unternehmen, so Chaloupek. Im Mittelpunkt stehen Mensch, Natur, Umwelt und die Gesellschaft.
Der Gemeinwohl-Bericht
Chaloupek betont, dass Gemeinwohl, Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg nicht im Widerspruch zueinanderstehen, was sich auch im Motto der Firma widerspiegelt: „Grüne Zahlen statt schwarzen Zahlen schreiben“. Die Gemeinwohlökonomie bietet hierbei Kennzahlen, die das nachhaltige Wirtschaften sowie das soziale Engagement eines Unternehmens messbar machen. In diesem Zusammenhang hob Marie-Theres im Gespräch mit den Studierenden die Rolle des Gemeinwohl-Berichts hervor, den Sonnentor alle zwei Jahre veröffentlicht. Es ist wichtig, Nachhaltigkeit greifbar und messbar zu machen, so Chaloupek, um die Transparenz und somit auch Glaubwürdigkeit zu erhöhen. Damit will sich Sonnentor auch von anderen Unternehmen abgrenzen, bei denen entsprechende CSR Aktivitäten dem sogenannten „Greenwashing“ dienen.
Win-Win Situationen erzeugen
Was macht das Unternehmen, um nachhaltig zu wirtschaften? Grundlage des Wirtschaftens von Sonnentor ist die Kreislaufwirtschaft. Wo immer es möglich ist, werden Kreisläufe geschlossen um so Ressourcen zu sparen. Abfälle von Kräutern werden bspw. zu Pellets gepresst und zum Heizen verwendet, Kräuterstängel werden als Mulch am hauseigenen Biobauernhof Frei-Hof verwendet und übergebliebene Kartons werden geschreddert und als Verpackungsmaterial wiederverwendet. Ein Drittel des Stroms wird direkt durch die eigene Photovoltaikanlage auf der Produktionshalle erzeugt. Die Verpackung der Produkte ist recycel- und kompostierbar. Des Weiteren wurden Produktverpackungen neu überdacht und soweit optimiert, dass dadurch Transportkosten gespart und auch der CO2-Ausstoß minimiert werden konnte. Für diese Praktiken sind natürlich Investitionen notwendig, aber diese rechnen sich langfristig: weniger Ressourcenverbrauch bedeutet weniger Kosten – eine Win-Win Situation.
Prof. Thomas Gegenhuber bedankt sich bei Marie-Theres Chaloupek für den aufschlussreichen Vortrag: „Es ist wichtig, Studierenden Einblicke in Unternehmen zu ermöglichen. Der Vortrag von Marie-Theres Chaloupek half den Studierenden zu verstehen, welche Herausforderungen bestehen, wenn ein Unternehmen Nachhaltigkeit in Gleichklang mit ökonomischen Zielen bringen will.“