Mehr mit weniger — wie beherrschen wir die steigende Komplexität der vernetzten Produktion der Zukunft?
Produktionsunternehmen stehen vor großen Herausforderungen, da sich die Produktlebenszyklen verkürzen, die Produktvariabilität zunimmt und die globalen Märkte immer volatiler werden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Produktionsanlagen und -einrichtungen anpassungsfähig sein, um schnell und effizient auf diese Veränderungen reagieren zu können.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor zur Erreichung dieser Ziele ist die Steuerungs- und Automatisierungsinfrastruktur. Neue verteilte Architekturen sind ein möglicher Ansatz zur Bewältigung dieser Anforderungen. Es bedarf neuer Interaktions- und Kommunikationsmuster als auch neuer Wege zur Programmierung der aus vernetzten Steuergeräten bestehenden Automatisierungssysteme.
Die Beherrschung von Variabilität und Komplexität in Cyber-physikalischen Produktionsystemen verlangt auch nach neuen Methoden und Werkzeugen des Software Engineering, insbesondere zur Variabilitsmodellierung und Produktkonfiguration und Unterstützung von Wartung und Weiterentwicklung.
LIT | CPS Lab
Adresse
Johannes Kepler Universität Linz
Altenberger Straße 69
4040 Linz
Standort
Telefon
+43 732 2468 9494
Am Montag, dem 25.09.2023, hörte man gegen 15 Uhr Applaus, Pfiffe und freudiges Jubeln im oberen Stock des Open Innovation Centers (OIC). Worüber wir uns alle freuten? Unser Kollege Kevin Feichtinger, nun teamintern als Dr. Kevin bekannt, schloss die mündliche Abschlussprüfung seines Doktoratsstudiums mit Bravour ab.
Wer ist dieser Mann?
Kevin ist der erste Doktor, den das LIT CPS Lab seit seiner Gründung im Jahr 2018 hervorbringt. Deshalb sehen wir genauer hin, wer dieser nun promovierte Vorreiter ist.
Im Februar 2020 startete Kevin seine Karriere bei uns im Team. Von Anfang an war er topmotiviert und übernahm mehr Verantwortung, als er es hätte tun müssen. Doch nicht nur durch seinen Ehrgeiz fiel Kevin auf. Insbesondere für neue Kolleg*innen oder unsere studentischen Nachwuchs-Wissenschaftler*innen nahm er sich stets Zeit, um sein Wissen weiterzugeben und Hilfe anzubieten.
Was schaffte dieser Mann?
Kevin verbrachte insgesamt 3 Jahre und 8 Monate bei uns am LIT CPS Lab. In diesen vielen Wochen trieb er viel voran. Unter anderem veröffentlichte er 24 Papers – “zu dieser Menge habe ich ihn nicht gezwungen”, scherzte Professor Rick Rabiser, der auch Kevins Dissertation betreute.
Außerdem besuchte Kevin 8 Konferenzen und 2 Workshops. “Kevin besitzt die Fähigkeit, bei Konferenzen sehr schnell mit anderen Forscher*innen ins Gespräch zu kommen, was im Rahmen seines Doktorats zu vielen erfolgreichen Kooperationen geführt hat", schildert Rick weiter.
Doch Kevin war nicht nur unterwegs: Hier in Linz hielt er jahrelang in der Lehre die Übung Algorithmen und Datenstrukturen ab. Dabei beeindruckte er damit, dass er laufend auf das Feedback der Studierenden einging und engagiert an der Weiterentwicklung seines Lehrangebots arbeitete.
Was wünschen wir diesem Mann?
Dass wir Kevin nur das Allerbeste für seine berufliche und private Zukunft wünschen, wird Sie wenig überraschen. Doch dem nicht genug, wünschen wir ihm, dass er auch in Zukunft seine neuen Arbeitskolleg*innen mit Anekdoten begeistern wird. Dass er seine Neugier kuratiert und er uns in Kooperationen wieder begegnen wird. Und dass er uns bei seinem nächsten Besuch in Linz wieder Muffins ins OIC mitbringen will.
Ja, all das wünschen wir unserem Dr. Kevin.
Die Euromicro Software Engineering and Advanced Applications (SEAA) Konferenz bietet eine Plattform für den Austausch mit internationalen Forschern. Konferenzen wie diese sind eine großartige Gelegenheit, Kolleg*innen zu treffen und neue Ansätze kennenzulernen. Unser Postdoc Adriano Vogel nahm an der Konferenz teil, die dieses Jahr in Albanien stattfand.
"Insgesamt war die Konferenz in vielerlei Hinsicht fruchtbar, vor allem weil die Teilnehmer interessante Fragen stellten und offen für Diskussionen und Feedback waren", beschreibt Adriano seine Erfahrungen. Darüber hinaus stellt Adriano fest, dass die erwartete Zunahme des Einsatzes von KI in der Softwareentwicklung ein bemerkenswerter Lerneffekt ist, der das Interesse und die Zahl der auf der Konferenz präsentierten Beiträge deutlich erhöht hat.
Unser Beitrag, resultierend aus der Kooperation von JKU und Dynatrace im Co-Innovation Lab des LIT CPS Labs, wurde im Track über systematische Literaturübersichten und Mapping-Studien in der Softwareentwicklung vorgestellt:
A. Vogel, S. Henning, O. Ertl, and R. Rabiser: A systematic mapping of performance in distributed stream processing systems. Proc. of the 49th Euromicro Conference on Software Engineering and Advanced Applications (SEAA), Durres, Albania, IEEE, 2023.
Die meisten der in den Literaturübersichten vorgestellten Studien kommen zu dem Schluss, dass in bestimmten Bereichen der Softwaretechnik aufgrund der Anzahl und Komplexität der bestehenden offenen Herausforderungen mehr und neuere Ansätze erforderlich sind.
Diese Erkenntnis regt die Diskussion darüber an, wie die Forschungsgemeinschaften eingebunden und Ressourcen für den Forschungsbereich bereitgestellt werden können. Wir sind gespannt, wie sich die Zukunft in dieser Hinsicht entwickeln wird und freuen uns darauf, mit unserer Forschung aktiv dazu beizutragen.
Letzte Woche fand die International Conference on Emerging Technologies and Factory Automation (ETFA) in Sinaia, Rumänien, statt. Das LIT CPS Lab war mit einem 13-köpfigen Team auf der Konferenz vertreten. Die Liste aller präsentierten Arbeiten finden Sie in folgenden früheren Beiträgen: Full Papers, WiP Papers.
Wie ist es, zum ersten Mal eine Konferenz zu besuchen?
“At the conference, I gave a presentation on possible scenarios that can lead to the Shotgun Surgery bad smell and possible ways to find it. I also presented a poster on this topic”, erklärt Dunja Zivotin. “My initial nervousness quickly disappeared when I noticed the great support in the team. This gave me the necessary confidence and self-assurance to deliver the presentation successfully“, berichtet die junge Wissenschaftlerin, wie sie ihren ersten Konferenz-Besuch erlebt hat.
Wie ist es, zum mehr als 10. Mal die ETFA besucht zu haben?
“Die ETFA bietet jedes Jahr eine Plattform zum Austausch mit internationalen Forschenden. Viele der Kollegen und Kolleginnen treffe ich nur einmal pro Jahr auf dieser Konferenz – im persönlichen Gespräch ergeben sich beispielsweise neue Kooperationsmöglichkeiten oder interessante Forschungsfragen. Außerdem freut es mich, unsere Teammitglieder mit anderen Forschenden zu vernetzen”, erzählt Professor Zoitl von seinen Erfahrungen.
Wie lautet das Fazit?
“Ich bin sehr stolz auf das Team. Die Präsentationen und Posters unseres Teams – und zwar von allen 11 Präsentierenden – waren allesamt hervorragend und unter den Besten der Konferenz. Das Feedback war durchwegs positiv”, freut sich Professor Rabiser über die Erfolge seines Teams.
Von 28. August - 1. September fand in Tokio die Systems and Software Product Line Conference (SPLC) 2023 statt. Sayyid, Kevin und Rick waren online und vor Ort dabei. Sayyid und Kevin präsentierten bei der Konferenz Arbeiten aus dem CD Labor VaSiCS bzw. aus einer Kooperation mit der Universität Ulm und der Univeristät Sevillia. Rick organisierte den SPLC 2023 Industry Variability Challenges Workshop.
Sie wollen mehr über die vorgestellten Arbeiten erfahren? Nachfolgenden finden Sie eine Übersicht:
Sayyid präsentierte Managing Cyber-Physical Production Systems Variability using V4rdiac: Industrial Experiences. Das Industry Full Paper fasst unsere Erfahrungen mit CPPS-Variabilität in der Industrie und mit der Anwendung des im CD Labor entwickelten V4rdiac Ansatzes zusammen.
Kevin präsentierte den UVL Parser. Dabei handelt es sich um ein Tool, welches das Arbeiten mit der von der Community entwickelten Universal Variability Language erleichtert. Die Sprache wurde um verschiedene Sprachlevel und der Konvertierung zwischen diesen Levels erweitert.
Rick präsentierte die Ergebnisse des SPLC 2023 Industry Variability Challenges Workshop, in welchem Herausforderungen der Industrie mit Variabilität und Software-Produktlinien gesammelt wurden.