Mehr mit weniger — wie beherrschen wir die steigende Komplexität der vernetzten Produktion der Zukunft?
Produktionsunternehmen stehen vor großen Herausforderungen, da sich die Produktlebenszyklen verkürzen, die Produktvariabilität zunimmt und die globalen Märkte immer volatiler werden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Produktionsanlagen und -einrichtungen anpassungsfähig sein, um schnell und effizient auf diese Veränderungen reagieren zu können.
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor zur Erreichung dieser Ziele ist die Steuerungs- und Automatisierungsinfrastruktur. Neue verteilte Architekturen sind ein möglicher Ansatz zur Bewältigung dieser Anforderungen. Es bedarf neuer Interaktions- und Kommunikationsmuster als auch neuer Wege zur Programmierung der aus vernetzten Steuergeräten bestehenden Automatisierungssysteme.
Die Beherrschung von Variabilität und Komplexität in Cyber-physikalischen Produktionsystemen verlangt auch nach neuen Methoden und Werkzeugen des Software Engineering, insbesondere zur Variabilitsmodellierung und Produktkonfiguration und Unterstützung von Wartung und Weiterentwicklung.
LIT | CPS Lab
Adresse
Johannes Kepler Universität Linz
Altenberger Straße 69
4040 Linz
Standort
Telefon
+43 732 2468 9494
Vom 2. bis 6. September 2024 nahm unser Team an der 28. ACM International Systems and Software Product Line Conference (SPLC 2024) in Luxemburg teil. Professor Rick Rabiser beschreibt die Konferenz als „die wichtigste für unser Forschungsfeld.“ Doch wie trug unser Team zum Erfolg dieser bedeutenden Veranstaltung bei?
Wir sind stolz darauf, dass wir in verschiedenen Workshops und Sessions beitragen konnten:
Im MODEVAR Workshop präsentierte Sayyid:
Hafiyyan Sayyid Fadhlillah and Rick Rabiser: Towards a Product Configuration Representation for the Universal Variability Language. https://doi.org/10.1145/3646548.3676544
Rick präsentierte sein Paper über
Industry Adoption of UVL: What We Will Need. https://doi.org/10.1145/3646548.3676597
Im ReVolution Workshop präsentierte Alex:
Alexander Stummer, Anna-Lena Hager, Rick Rabiser: Towards a Flexible Approach for Variability Mining. https://doi.org/10.1145/3646548.3676543
Im SPLC/ECSA Doctoral Symposium hielt Rick eine Keynote über:
How to complete your PhD and why. https://tinyurl.com/splcecsads2024
In der SPLC Main Conference sprach Rick über:
Martin Becker, Rick Rabiser, Goetz Botterweck: Not Quite There Yet: Remaining Challenges in Systems and Software Product Line Engineering as Perceived by Industry Practitioners. https://doi.org/10.1145/3646548.3672587
„Das Feedback, das wir auf dieser Konferenz erhalten haben, hat unsere Pläne bestätigt und uns auch zu neuen Forschungsfragen inspiriert“, fasst Rick Rabiser zusammen. Sayyid fügt hinzu: „For me, it was outstanding how welcoming and friendly the research community was—especially to newcomers in the field. Besides this impression, I enjoyed learning about emerging approaches to variability management, such as AI and machine learning methods.”
Wir freuen uns, dass zwei derzeitige und ein ehemaliges Mitglied unseres Instituts mit dem JKU Young Researchers' Award ausgezeichnet worden sind. Mit dieser Auszeichnung würdigt die Johannes Kepler Universität Linz (JKU) bedeutende akademische und wissenschaftliche Leistungen von Doktorand*innen der JKU.
Stimmen der Preisträger*innen
Kevin Feichtinger, vormals Doktorand am LIT CPS Lab und jetzt PostDoc am KIT, sagt dazu: "Es fühlt sich großartig an, wenn jahrelange Arbeit honoriert wird. Eine JKU-weite Auszeichnung zu erhalten, ist etwas Besonderes, das man nicht so schnell vergisst.” Auf die Frage, was er anderen jungen Forschenden rät, sagt er: “Während der Doktorarbeit und auch danach wird es immer Höhen und Tiefen geben. Wichtig ist es, nicht nur die großen Erfolge (wie die Annahme eines Papers) zu feiern, sondern auch die kleinen Erfolge (wie positives Feedback zu einer Idee) nicht zu vergessen."
Lisa Sonnleithner, jetzt PostDoc an unserem Institut, berichtet über ihre Erfahrungen im Doktoratsstudium: „Ich schätze es, an verschiedenen Projekten mitzuwirken und meine eigenen Ideen umzusetzen. Das Doktoratsstudium bot mir viele Gelegenheiten dazu. Ich freue mich, dass diese intensive Arbeit nun auch ausgezeichnet wurde.”
Bianca Wiesmayr, ebenfalls PostDoc an unserem Institut, betont die Bedeutung der Zusammenarbeit: "Dieser Erfolg wäre alleine nicht möglich gewesen. Es ist das Ergebnis eines großartigen Teams, eines unterstützenden Umfelds und wertvoller internationaler Kooperationen."
Stimmen der PhD-Supervisors
“Ich bin sehr stolz auf die Leistungen unserer Absolvent*innen. Dass gleich drei Young Researcher Awards an das LIT CPS Lab gingen, zeichnet unsere hervorragende Forschungsarbeit aus", sagt Rick Rabiser.
Alois Zoitl fügt hinzu: „Wir freuen uns sehr, dass die drei ihre Doktoratsstudien so erfolgreich abschließen konnten. Zudem heißen wir neue Doktorand*innen in unserem Team herzlich willkommen. Wir bieten viele Möglichkeiten, frische Perspektiven und eigene Ideen einzubringen.”
Sie haben Interesse daran, in unserem Team mitzuarbeiten? Verschaffen Sie sich einen Überblick über unsere Forschungsbereiche und schreiben Sie uns gerne eine E-Mail: https://www.jku.at/lit-cyber-physical-systems-lab/forschung/forschungsbereiche/
Wir möchten an dieser Stelle den Sponsoren des Awards danken: Fabasoft, Raiffeisen, Saxinger und Voestalpine Stahl.
Panta rhei. Dieser Gedanke, der aus dem Altgriechischen mit „Alles fließt“ übersetzt werden kann, wird auf den Philosophen Heraklit zurückgeführt. Was verbinden Sie mit dieser Philosophie? Wenn wir unseren Post-Doc Sören Henning danach fragen würden, lautete die Antwort womöglich anders als erwartet: Datenströme.
Anfang Mai präsentierte Sören nämlich sein Paper "ShuffleBench: A Benchmark for Large-Scale Data Shuffling Operations with Distributed Stream Processing Frameworks" auf der International Conference on Performance Engineering (ICPE) in London. Gemeinsam mit Co-Autor Adriano Vogel und drei weiteren Kollegen hat er an diesem Paper gearbeitet. Die intensive Arbeit rentierte sich: Das Paper wurde als bestes Industriepaper ausgezeichnet. “Ich freue mich sehr, dass die Notwendigkeit für Forschung in diesem Feld von der Performance Engineering Community anerkannt und unsere Arbeit so positiv aufgenommen wurde”, freut sich Sören.
Mit ShuffleBench präsentierten sie einen neue Benchmark zur Leistungsbewertung verteilter Stream-Processing-Frameworks. Diese Frameworks sind notwendig, um große Mengen kontinuierlicher Datenströme effizient zu verarbeiten. Im Gegensatz zu bestehenden Benchmarks konzentriert sich ShuffleBench auf Szenarien, in denen diese Frameworks Datensätze für die Analyse umverteilen, und nicht auf die Analyse selbst. Adriano ergänzt: “We are currently using and extending ShuffleBench to provide further quantitative insights to the community, mostly regarding fault tolerance and performance optimizations on stream processing.”
Sie wollen mehr darüber erfahren? Hier finden Sie das Paper: https://doi.org/10.1145/3629526.3645036.
Sören und Adriano sind beide Teil eines gemeinsam finanzierten Forschungsprojekts zwischen der Johannes Kepler Universität und Dynatrace. Diese Kooperation zielt darauf ab, aktuelle Themen der Informatik zu erforschen, insbesondere aus den Bereichen Software Engineering, Künstliche Intelligenz und Data Science. „Das Ziel ist es, eine Brücke zwischen Industrie und Universität zu schlagen und gemeinsam innovative Forschung voranzutreiben“, erklärt Rick Rabiser. Der Erfolg dieser Zusammenarbeit ist deutlich sichtbar. „Ich bin sehr stolz auf die Leistungen unseres JKU/Dynatrace Co-Innovation Labs“, schließt Rick ab und freut sich über einen weiteren Award für sein Team.
Das #litCPSlab entwickelt einen modularen Demonstrator.