Das Kreativevent für Studierende der JKU, initiiert von “Teach for Austria” und dem “LIT Open Innovation Center” gemeinsam mit Partnern aus der Kunststoffbranche - Linz, 17.1.2023
Nachhaltigkeit ist derzeit eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Gesellschaft. Nicht zuletzt wurde mit den Global Sustainable Development Goals der UN, die von allen Mitgliedern bereits 2015 adoptiert wurden, ein Blueprint für Frieden und Wohlstand für die Menschheit und den Planeten aufgestellt. Um über die Erreichung dieser Ziele und die Möglichkeiten der Implementierung nachzudenken, kooperierten die zwei Wissensorganisationen “Teach for Austria, öffnet eine externe URL in einem neuen Fenster” und das “LIT Open Innovation Center”, um auf dieses Thema im Rahmen von Studenten-Challenges mit Unternehmen der Kunststoffbranche aufmerksam zu machen. ENGEL, EREMA, GREINER und NGR Next Generation Recyclingmaschinen waren die Challenge-Geber.
Bereits im Vorfeld beleuchteten Studierende verschiedener technischer Studienrichtungen, wie Management in Polymer Technologies, Management in Chemical Technologies, Recht und Wirtschaft für Techniker*innen, Kunststofftechnik (BA), und Chemistry and Chemical Technologies (BA) in der Lehrveranstaltung “Management and Marketing”, geleitet von Dr. Christiane Steinlechner (Institut HAM, JKU), das Thema von verschiedenen Seiten. Auch rechtliche Vorschriften auf nationaler und internationaler Ebene, die Bewertung durch die ESG-Kriterien und die Verpflichtung des Unternehmens, “Nachhaltigkeit” gesellschaftlich verantwortlich in die Wertschöpfung zu integrieren, sowie ohne Greenwashing darüber zu kommunizieren, wurden diskutiert.
Mit dem Konzept einer interaktiven Lehrveranstaltung, verknüpft mit einem anwendungsorientierten Event, wollte ich das Thema Nachhaltigkeit breiter betrachten. CSR bedeutet weit mehr als die ressourcenschonende Herstellung von Produkten. CSR greift in die Verantwortung des Unternehmens für seine internen und externen Stakeholder. Speziell die Bildungskomponente darf hier nicht vernachlässigt werden, die sich stark als eine Aufgabe der Unternehmenskommunikation zu verschiedenen Zielgruppen herausstellt,” erklärt Steinlechner die Idee zu diesem inhaltlichen Schwerpunkt. In ihrer Rolle als Regionalleiterin von Teach for Austria wurden gemeinsam mit den Unternehmenspartnern GREINER AG und EREMA GROUP GmbH bereits erfolgreich Bildungsprojekte verwirklicht. Weitere Unternehmen der Kunststoffbranche wie ENGEL GmbH und die Next Generation Recyclingmaschinen GmbH (NGR) gesellten sich nach Aufruf des LIT Open Innovation Centers der JKU hinzu. Elisabeth Ulbrich, Head of Operations des LIT OIC, sieht dieses als “idealen Ort, an dem sich Wissenschaft und Forschung mit Anwendungsfeldern in der Praxis begegnen. Der Austausch in der Community ist ein wichtiger Faktor, interdisziplinär am Puls der Zeit zu bleiben und gemeinsam an gesellschaftlich relevanten Fragestellungen zu arbeiten. Die Einbeziehung von Studierenden, wie bei der Student Plastics Challenge, gibt unseren Unternehmenspartnern die Möglichkeit, mit frischen Fragestellungen und Denkweisen konfrontiert zu werden.”
Der Zeitrahmen für die Bearbeitung der vier Challenges (12:00 - 18:00 Uhr) war dicht - nach einer Q&A Session mit den Unternehmensvertretern, einer Input Session mit Ammar Makic und Johannes Fellner von der Plastic Garage, die auch als Experten coachten, sowie einer Pitching Session mit Michael Thaler von Teach for Austria, ging es nach sechs Stunden Workshops in das Finale, dem Community Event.
Als Vertreterin der Universität berichtete Maria Buchmayr (Stabstelle Nachhaltigkeit JKU) über die vier Säulen der gelebten Nachhaltigkeit an der JKU, die sich in vielen Projekten widerspiegelt: von der Energieeffizienz in Gebäuden, Biodiversität am Lebensraum Campus oder innovativen digitalen Abfallsystemen. Vizerektor Prof. Dr. Stefan Koch (Vizerektor für Lehre JKU) betonte “die Wichtigkeit von realen Praxisprojekten in der Lehre. Events, wie die Student Plastics Challenge, bei dem Studierende im Rahmen eines Wettbewerbs gefordert wären, ihr erlerntes Wissen auch tatsächlich lösungsorientiert anzuwenden, seien unheimlich motivierend.” Keynotespeaker des Abends Stefan Grafenhorst (Global Head of Sustainability and Corporate Affairs, Greiner AG) gab Einblicke in seine Tätigkeit beim weltweit führenden Kunststoffproduzenten Greiner. Für die Weiterentwicklung zu einem nachhaltigen Unternehmen sieht er vor allem zwei Handlungsbereiche: Die Entwicklung noch nachhaltigerer Produkte sowie einen generellen, unternehmensweiten Transformationsprozess.
Nach diesen Praxisinputs ging es in die entscheidende Pitching-Session des Abends. Die Studierenden hatten 5 Minuten Zeit, ihre Lösungen zu präsentieren und danach 10 Minuten auf Fragen des Publikums zu antworten. Die Challenges waren herausfordernd und Lösungswege nicht vorgezeichnet - “wüssten wir die Antwort, dann hätten wir die Challenge nicht gestellt”, meinte dazu einer der Unternehmensvertreter.
Das Gewinnerteam der Student Plastics Challenge war letztendlich die Studierenden-Gruppe, die sich mit der Challenge von NGR beschäftigte, Kunststoff ganzheitlich gesellschaftlich zu bewerten und darzustellen. Die Lösungsansätze wurden unter dem Slogan “Bye bye plastics - buy plastics” in einem kreativen Sketch gepitcht. In der Jury waren: Maria Buchmayr (Stabstelle Nachhaltigkeit JKU), Assoz. Prof. Dr. Jörg Fischer (Institute of Polymeric Materials and Testing JKU), Dr. Christiane Steinlechner (JKU HAM/Teach for Austria), Elisabeth Ulbrich (LIT OIC) sowie die Unternehmensvertreter Dr. Klaus Fellner (ENGEL GmbH), Stefan Grafenhorst (GREINER AG), Manfred Hackl (EREMA Group GmbH) und Günther Klammer (NGR Next Generation Recyclingmaschinen GmbH).
Noch lange wurde im Anschluss in der Community diskutiert - alle waren sich einig: Wiederholung nicht ausgeschlossen!
Fortsetzung folgt!