Bruno-Kreisky-Preis für Linzer SoziologInnen

Die SoziologInnen Johann Bacher, Waltraud Kannonier-Finster und Meinrad Ziegler wurden vom Renner-Institut mit dem Bruno-Kreisky-Preis ausgezeichnet.

V.l.: Bacher, Maltschnig und Ziegler; Credit: Karl-Renner-Institut/Hetzmannseder

Bacher, Professor für Soziologie und empirische Sozialforschung an der Johannes Kepler Universität, Kannonier-Finster, JKU-Absolventin und Ass.-Prof. am Institut für Soziologie der Universität Innsbruck i.R., sowie Ziegler, a.o. Professor des Instituts für Soziologie der JKU i.R., erhielten den Sonderpreis „Arbeitswelten – Bildungswelten“ für ihr Buch über Marie Jahoda.

Maria Maltschnig, Direktorin des Karl-Renner-Instituts, unterstrich in ihrer Laudatio die wissenschaftliche und politische Bedeutung der Marienthal-Studie, die Jahoda in den 1930er-Jahren gemeinsam mit Paul Lazarsfeld und Hans Zeisel durchgeführt hat: Dabei wurden erstmals mehrere Methoden der Sozialforschung eingesetzt und am Beispiel einer Gemeinde die fatalen psychischen und sozialen Folgen von Langzeitarbeitslosigkeit aufgezeigt. Die Forschungsergebnisse haben bis heute Gültigkeit.

„Viel zu lernen – inhaltlich, methodisch und menschlich“
Für Bacher war die Publikation der Dissertation, die den Kern des prämierten Buches bildet, selbstverständlich: „Marie Jahoda gelingt es hervorragend, durch Fallstudien eine Zeit lebendig zu machen, die wir oft nur aus sozialstatistischen Erhebungen oder sozialkritischen Romanen kennen.“ Von Jahoda könne man „sehr viel lernen – sowohl inhaltlich als auch methodisch, aber auch menschlich“, betont Kannonier-Finster. Sie habe einen breiteren anthropologischen Arbeitsbegriff vertreten, erklärt Ziegler. Arbeit sei für Jahoda „mehr als Erwerbsarbeit, sie befriedigt zentrale menschliche Bedürfnisse“.

Link zum ausgezeichneten Buch: bit.ly/marie_jahoda