JKU Science Holidays: Kids auf der Suche nach Aliens

Raketenautos bauen, ins Weltall schauen und mehr: Die JKU Science Holidays bieten ein tolles Programm für Kinder und Jugendliche.

Science Slam Sieger und Workshop-Leiter Günter Auzinger

Bis 27. Juni kann man sich noch anmelden und eine Woche lang als Jungforscher*in die Welt, den Weltraum und den JKU Campus erforschen. Workshop-Leiter Günter Auzinger erzählt, was die Teilnehmer*innen bei ihm erwartet.

Herr Auzinger, Sie sind heuer zum zweiten Mal Workshopleiter bei den JKU Science Holidays - wie heißt ihr Workshop?

Günter Auzinger: "Wie Teleskope das Licht verbiegen um Außerirdische zu finden"


Was dürfen wir uns unter diesem spannenden Titel vorstellen?
Günter Auzinger: Ich erzähle den Kindern etwas über meine eigene Forschung und stelle ihnen vor wie ein ganz besonderes Riesenteleskop funktioniert.

Ich meine damit das "Extremely large telescope" (ELT), es ist das größte Teleskop, das je gebaut wurde. Die erste Inbetriebnahme, im Fachjargon „first light“, ist für 2025 geplant. Es soll laut Erwartungen der Fachleute das erste sein, welches groß und leistungsstark genug ist, dass damit Exoplaneten direkt abgebildet werden können (bisher war nur ein indirekter Nachweis möglich). Daher könnte es erstmals möglich werden, außerirdisches Leben nachzuweisen, sofern vorhanden.

Das ELT hat ein adaptives Optiksystem und kann Luftunruhen ausgleichen. Diese Luftunruhen kennt man aus der eigenen Erfahrung, es ist dieses Flimmern der Luft über heißen Gegenständen (z.B. Heizkörper oder Feuerstelle, Straßenasphalt an einem heißen Sommertag), das den Hintergrund irgendwie verwabert erscheinen lässt. Der Ausgleich passiert mit elastischen Spiegeln, die ihre Form schnell und dynamisch ändern können, etwa wie eine Wasseroberfläche. So werden die "verbogenen" Lichtwellen wieder "geradegebogen".

Damit die Kinder sich das besser vorstellen können, nehme ich einen Wäscheständer, den ich für Demonstrationszwecke mit diversen Seilzugsystemen "gepimpt" habe. Er zeigt Lichtwellen, die durch die Atmosphäre laufen, Luftunruhen tauchen plötzlich auf, die Lichtwellen verbiegen sich. Ich halte dann einen verformbaren Spiegel hin und zeige, wie man das wieder ausgleicht. Dadurch erkläre ich den Kindern was Licht eigentlich ist, wie unsere Augen auch ganz ohne Teleskop funktionieren und warum man durch ein Teleskop noch viel mehr sieht.

Was ist für Sie das Besondere an den Science Holidays?
Günter Auzinger: Mir macht die Arbeit mit Kindern sehr Spaß! Es ist durchaus eine Herausforderung für einen Wissenschaftler, wenn man das eigene Forschungsgebiet Menschen erklärt, die nicht vom Fach und in dem Fall auch noch Kinder bzw. Jugendliche sind. Aber dieses "Herunterbrechen" meiner Forschung gefällt mir- nicht nur bei den JKU Science Holidays, sondern auch im Rahmen meiner Teilnahme bei den Science Slams. Außerdem sind Kinder oft neugieriger und stellen mehr Fragen als Erwachsene, das ist spannend!

Können Sie sich an ein besonderes Highlight vom letzten Jahr erinnern?
Günter Auzinger: Ja, tatsächlich! Es hat mich sehr beeindruckt, als mich ein Mädchen gefragt hat, welche Berufsmöglichkeiten es gibt, wenn man sich für Astronomie interessiert. Außer Astronautin (lacht) Das hat mir gezeigt, dass mein Workshop Interesse geweckt und die Kinder zum Nachdenken angeregt hat.