Die neuen Gesichter der TNF

Gleich acht neue Professoren forschen und lehren an der TN-Fakultät der JKU. Hier stellen wir sie vor - und beginnen mit Markus Schedl.

Professor Markus Schedl
Professor Markus Schedl

Prof. Markus Schedl arbeitet am Institut für Computational Perception, ist 40 Jahre alt und stammt aus Wien. Im Interview erzählt er, wie weit er für seine Studis gehen würde und welches ungewöhnliche Musikinstrument er noch lernen möchte.

Herr Schedl, in welchem Bereich forschen Sie?
Markus Schedl: Ich forsche auf diversen Gebieten, an der Schnittstelle zwischen angewandter Informatik, Data Science und teilweise sogar in die Psychologie und Sozialwissenschaften hineinreichend. Meine momentanen Forschungsschwerpunkte sind Multimedia Data Mining und Empfehlungssysteme. Hierbei nehme ich eine humanzentrierte Perspektive ein.

Was begeistert Sie an diesem Bereich?
Markus Schedl: Wir beschäftigen uns insbesondere mit der Analyse der Daten, die entstehen, wenn Menschen und Computersysteme zusammenarbeiten. Außerdem analysieren wir Multimedia-Inhalte, die Benutzer*innen in sozialen Medien teilen. Darauf aufbauend wenden wir Methoden des maschinellen Lernens an, um beispielsweise Nutzereigenschaften und -präferenzen vorherzusagen, mit dem Ziel, Such- und Empfehlungssysteme zu verbessern. Es ist genau diese Verknüpfung bzw. Integration menschlicher Aspekte mit und in mathematischen Algorithmen, was mich an dieser Arbeit begeistert.

Wofür ist diese Forschung notwendig bzw. wie verbessert sie unser Leben?
Markus Schedl: Jeder von uns verwendet täglich Internet-Suchmaschinen und Empfehlungssysteme, wie die von Google, Facebook, Spotify, Amazon, Netflix, usw. Das Ziel unserer Forschung ist die Verbesserung der dahinterliegenden Algorithmen (z.B. mehr Diversität in den Empfehlungen, weniger Bias hinsichtlich bestimmter Nutzer*innengruppen). Das kann einen direkten Nutzen für die Gesellschaft bringen.

Warum sollten sich Studierende Sie als Lehrenden wünschen?
Markus Schedl: Weil ich die Lehre sehr anwendungsorientiert gestalte. Beispielsweise nehmen die Teilnehmer*innen meiner Kurse regelmäßig an internationalen Wettbewerben teil. Im Feedback der ÖH und von Studierenden wird außer meiner fachlichen Kompetenz insbesondere mein großes Entgegenkommen und meine hohe Flexibilität gegenüber Studierenden hervorgehoben. Z.B. halte ich durchaus schon mal Termine mit Diplomand*innen in Wien ab, wenn es gewünscht wird.

An welchem Projekt arbeiten Sie momentan konkret?
Markus Schedl: Wir arbeiten an vielen Projekten. Ein Aktuelles, das mich persönlich sehr interessiert, ist "Theory-inspired Recommender Systems". Da kooperiere ich mit Kollegen*innen des KnowCenter Graz und der TU Graz. Dabei geht es darum, Modelle aus der Psychologie daraufhin zu untersuchen, ob man sie algorithmisch formalisieren und für Empfehlungssysteme verwenden kann. Wir untersuchen dabei z.B. Modelle der menschlichen Kognition, Persönlichkeit oder Emotion.

Welche Hobbys haben Sie?
Markus Schedl: Momentan hauptsächlich meinen kleinen Sohn. Ansonsten Radfahren, Schwimmen, Gemüse anbauen und Reisen.

Was wollen Sie in Ihrem Leben unbedingt noch machen oder erreichen?
Markus Schedl: Südamerika bereisen und ich will schon seit vielen Jahren Dudelsack lernen.