Die SOWI-Fakultät stellt sich vor

Prof.in Henriett Primecz stammt aus Ungarn und lehrt und forscht nun am JKU Institut für Internationales Management.

Henriett Primecz
Henriett Primecz

In welchem Bereich forschen Sie?
Henriett Primecz: Ich beschäftige mich mit den Bereichen Interkulturelles Management, Gender und Diversity.

Worum geht es beim kulturübergreifenden Management?
Henriett Primecz: Es geht dabei einfach darum, wie Menschen mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund reibungslos zusammenarbeiten können. Dabei werden Aspelte wie Effektivität in multinationalen Unternehmen und in multikulturellen Teams ebenso behandelt wie Fragen der respektvollen Zusammenarbeit und Kreativität in diesem Umfeld.

Warum sind Sie an die JKU gekommen bzw. was die JKU besonders?
Henriett Primecz: Interkulturelles Management mit dem Fokus auf Diversity Management ist genau der Bereich, der mich interessiert. Die Abteilung ist wirklich international. Die Studierenden kommen aus der ganzen Welt. Außerdem wurde bei der Besetzung der Professur der Forschungsaspekt besonders betont. Das passt perfekt zu meinen beruflichen Plänen und ich hoffe, dass ich auch einen Beitrag für die Entwicklung der Universität leisten kann.

Was reizt Sie an Ihrem Forschungsgebiet?
Henriett Primecz: Ich mag es, herauszufinden, was für die Menschen wirklich wichtig ist, wo es eine mögliche Verbesserung in ihrem Leben gibt. Der kulturelle Kontext verleiht jeder Art von Forschung eine zusätzliche Ebene der Spannung. Deshalb habe ich unter anderem über weibliche Führungskräfte in Afrika, über die Integration von Menschen mit Behinderungen in die Arbeitswelt und über die Ein- und Ausgrenzung von LGBT-Menschen geforscht.

Wofür ist diese Forschung überhaupt notwendig bzw. wie verbessert sie unser Leben?
Henriett Primecz: Ich bin forschungsorientiert und glaube, dass die Forschung dazu beiträgt, dass wir unsere Gesellschaften und Organisationen, in denen wir arbeiten, besser verstehen. Je besser wir die Welt um uns herum verstehen, desto besser können wir in dieser sich ständig verändernden Welt arbeiten und leben. Das Spannende an der Sozialwissenschaft ist, dass Gegenstand und Subjekt der Forschung der Mensch ist und dass jedes Forschungsergebnis direkte Auswirkungen auf unser Leben hat.

Warum sollten sich Studierende Sie als Lehrenden wünschen?
Henriett Primecz: In der Lehre verbinde ich gerne Theorien mit der Praxis. Die meisten Studierenden finden Theorien unnötig, sie bevorzugen die Praxis. Ich zeige ihnen gerne, dass Theorien tatsächlich nützlich sind. Wenn sie verstehen, dass Theorien nicht nur kurzfristige Erklärungen liefern, sind sie eher bereit, auch Theorien zu lernen.

An welchem Projekt arbeiten Sie momentan konkret?
Henriett Primecz: Eines meiner jüngsten Projekte befasst sich mit der Förderung von Frauen in Osteuropa (Tschechien, Slowakei, Polen und Ungarn). Wir haben untersucht, warum Frauen nicht in ähnlichem Maße Spitzenpositionen erreichen wie im mittleren Management, wo sie eigentlich gut vertreten sind (30-40 %). Um dies herauszufinden, befragten wir Personalberater*innen und Entscheidungsträger*innen von Unternehmen in diesen Ländern.

Welche Hobbys haben Sie?
Henriett Primecz: Ich interessiere mich für Geschichte und Politik, Reisen, Sprachen, das Kennenlernen neuer Kulturen. Ich mag Theater, Oper und Ballett. Was den Sport betrifft, so schwimme ich gerne und spiele Tennis und Squash.

Was wollen Sie in Ihrem Leben unbedingt noch machen oder erreichen?
Henriett Primecz: Ich habe eine lange Liste von Ländern, die ich noch nicht besucht habe, und ich habe eine lange Liste von Ländern, die ich bereits besucht habe, die ich aber noch einmal besuchen möchte. Das wird mich für lange Zeit beschäftigen.