Frauen in der Wissenschaft: "Es besteht Nachholbedarf"

Magdalena Neuhofer ist an der Abteilung Strafrechtswissenschaft und Medizinstrafrecht tätig.

Magdalena Neuhofer; Credit: privat
Magdalena Neuhofer; Credit: privat

Woran forschen Sie derzeit?
Magdalena Neuhofer: Derzeit forsche ich zum Thema Hass im Netz sowie zur strafrechtlichen Relevanz von Schummeleien im Bereich der "3G" Nachweise "getestet, geimpft, genesen".

Warum haben Sie eine akademische Laufbahn eingeschlagen? Haben Sie es je bereut?
Magdalena Neuhofer: Ich wollte mich in einem Bereich vertiefen und das wissenschaftliche Handwerkszeug erlernen sowie im Bereich Lehre tätig sein, da mir das Vortragen und der Austausch mit den Studierenden wirklich Freude bereiten. Bislang habe ich das auch noch nicht bereut.

Sind aus Ihrer Sicht Studium und Forschungskarriere für Frauen und Männer gleich gut erreichbar?
Magdalena Neuhofer: Bisher hatte ich nicht den Eindruck, im Studium oder in der Forschung als Frau gegenüber Männern benachteiligt zu sein. Wenn ich allerdings an die nächsten fünfzehn Jahre und damit einhergehend an das Thema weitere wissenschaftliche Karriere mit Kind denke, so haben meines Erachtens nach aufgrund der derzeitigen Situation Frauen größere Herausforderungen zu bewältigen als Männer.

Was würden Sie sich von der JKU wünschen oder verbessern, was läuft aus Ihrer Sicht gut?
Magdalena Neuhofer: Insbesondere im prae-doc Bereich läuft die Frauenförderung schon sehr gut, was man auch an der Anzahl weiblicher Universitätsassistentinnen erkennen kann. Wünschenswert wären Arbeitszeitmodelle und Möglichkeiten, die (eine über den prae-doc Bereich hinausgehende) wissenschaftliche Karriere mit Kind gut vereinbaren lassen. Hier gibt es meines Erachtens nach noch Nachholbedarf, was man auch an der Anzahl habilitierter Frauen im Vergleich zu Männern sehen kann.

Was würden Sie jungen Frauen raten, die sich für eine Forschungslaufbahn interessieren?
Magdalena Neuhofer: Sich des eigenen Wertes bewusst sein, sich etwas zutrauen und mutig sein.