IRAN – Säkulare Menschen in einem religiösen Staat

Reiseimpressionen aus einem Staat in der Krise von Oskar Lehner und Ursula Forster

Werbesujet zur Veranstaltung "IRAN - Reiseimpressionen"

 

Eintritt frei, Spende erbeten

Im Vortrag über den Iran versuchen Oskar Lehner und Ursula Forster neben einem Überblick über die landschaftlichen, historischen und kulturellen Höhepunkte des Landes ein Stimmungsbild des Irans vor dem Ausbruch der jüngsten Unruhen zu vermitteln. In vielen Gesprächen mit den überaus gastfreundlichen Iraner*innen wurde ihnen beteuert: „Macht einen Unterschied zwischen den Menschen und dem Regime“. Viele Menschen versicherten ihnen, dass die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung säkulär eingestellt ist und mit der religiösen Vorschriften wenig anfangen können. Neben einem Überblick über die politischen Machtstrukturen wird Ursula Forster auch davon berichten, wie es ist als Frau anfühlt, den allgegenwärtigen Einschränkungen und der Überwachung durch die Sittenpolizei ausgesetzt zu sein. Im Vortrag berichten die beiden auch über die Auswirkungen des Klimawandels, der sich im Iran wie in den angrenzenden Regionen insbesondere als eine sich immer mehr verschärfende Dürre spürbar ist. Bei einer sechs-tägigen Wüstendurchquerung gelangten die beiden Reisenden auch in einen Teil der Dasht-e Kavir Wüste, in die der österreichische Wüstenforscher Alfons Gabriel in 1930er Jahren als erster Mensch vorgedrungen war. Da während ihrer Reise einige Touristen unter dem Vorwand der „Spionage“ verhaftet worden waren beide Vortragende froh darüber, dass sie die Reise ohne Komplikationen mit den Polizeibehörden durchführen konnten.

Ursula Forster und Oskar Lehner haben 2016 eine Reise begonnen, die sie in zehn Jahren um die ganze Welt führen soll. Nach drei Jahren Fahrt mit einem Geländewagen von Argentinien nach Alaska und einer pandemiebedingten Pause 2020/21 brachen die beiden im April 2022 auf, um in den nächsten Jahren auf den Spuren der historischen Seidenstraße Asien zu durchqueren. In den vergangenen Monaten bereisten sie die Türkei, den Iran, Armenien und Georgien. Bei ihrer Reise suchen sie einen engen Kontakt mit der Bevölkerung, um ihre Lebensweise, Kultur, Sorgen und Nöte zu verstehen.

In ihren Vorträgen sprechen die beiden Reisenden historische Zusammenhänge aktueller politischer Konflikte an und werben für Verständnis für andere Kulturen und Lebensweisen. Dabei hilft ihnen ua. ihre frühere berufliche Tätigkeit: Oskar Lehner lehrte zunächst 16 Jahre an der juridischen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz und arbeitet später mehr als 20 Jahre für die UNO, die OSZE und die EU in Konfliktländern im Bereich Menschenrechte, Demokratisierung und Wahlen. Ursula Forster leitet über viele Jahre ein Frauen- und Mädchen Schutzzentrum in Kirchdorf / OÖ.

Geplant sind drei Vortrage zu den Ländern Iran, Armenien und Georgien. Bei allen Unterschieden verbindet die drei Länder über weite Strecken eine gemeinsame, oft konfliktive Geschichte. In ihren Lichtbilderpräsentationen präsentieren die beiden Vortragenden Bilder aus der Zeit von April bis Oktober 2022.