JKU Forscher*innen schätzen Umsatzminus im Handel auf täglich 130 Mio. Euro
 

Wegen des verlorenen Vor-Weihnachtsgeschäfts seien die Auswirkungen schlimmer als im Frühjahr und umfassten rund 2,2 Mrd. Euro.

 

Professor Christoph Teller
Professor Christoph Teller

Im ersten Lockdown im Frühjahr betrug das Umsatzminus rund 110 Mio. Euro täglich, schätzt das Institut für Handel, Absatz und Marketing an der JKU. Der Anstieg entsteht dadurch, dass jetzt das stärkere Vor-Weihnachtsgeschäft verloren geht. Bei 17 Schließtagen würde sich der Umsatzverlust auf 2,2 Mrd. Euro brutto summieren.
 
 Offen sei auch, was im Anschluss an den Lockdown geschieht, gab Institutsvorstand Prof. Christoph Teller zu bedenken. Es sei zu befürchten, dass am 8. Dezember, traditionell einem der stärksten Einkaufstage des Jahres, "ein Tsunami auf den stationären Einzelhandel einbricht, der de facto nur schwer zu kontrollieren sein wird". Das Wochenende vor Beginn des Lockdowns habe darauf einen Vorgeschmack geboten. Allerdings scheint es vorerst keinen Plan zu geben, wie nach Ende des Lockdowns weiter vorgegangen wird.
 

Die Forscher*innen gehen davon aus, dass zwischen 16. März und Ostern, als an 24 Einkaufstagen vergleichbar zum November flächendeckend 22.400 Einzelhandelsgeschäfte geschlossen blieben, täglich 110 Mio. Euro, in Summe rund 2,6 Mrd. Euro Umsatz verloren gingen. In den Tagen nach Ostern, als die Geschäftsschließungen gelockert worden waren und "nur" mehr 8.100 große Einzelhandelsgeschäfte betroffen waren, gingen immer noch täglich 80 Mio. Euro Umsatz verloren.