Zwei Institutionen mit einer gemeinsamen Vision.
Seit Jahresbeginn ist die Johannes Kepler Universität Linz Trägerin des Kepler Salon. Es sind zwei Institutionen mit einer gemeinsamen Vision: Wissen noch stärker in die Gesellschaft zu bringen. Dafür bündelt man die Kräfte bei der Erfüllung eines umfassenden kulturellen Bildungs- und Forschungsauftrages. Das spiegelt sich auch im neuen Quartalsprogramm für den Sommer wider.
„Mit dem Finden des Kepler Salon und der Johannes Kepler Universität Linz haben sich zwei Institutionen gefunden, deren Finden nicht nur im gemeinsamen Namensgeber, sondern in ihrer ureigenen Erfindung grundgelegt worden ist“, sagt Kepler Salon-Intendant Norbert Trawöger. Was er damit meint? Es finden sich zwei Partner zusammen, die nicht nur den gleichen Namensgeber, sondern auch die gleiche Intuition respektive Mission verfolgen: Wissen in die Gesellschaft zu bringen. Dafür sind beide Partner gegründet worden, dafür haben sich beide Partner gefunden. „Die digitale Kompetenz wird heute immer wieder in den Mittelpunkt gestellt. Bei aller Bedeutung wird dabei gerne übersehen, dass es hier primär um eine Methodenkompetenz geht. Die wahren Fähigkeiten, die man in einer digitalisierten Welt heute braucht sind Kreativität und kritische Reflexion. Daher sind kulturelle Allianzen und die Partnerschaft mit dem Kepler Salon für die JKU so wichtig. Im Kepler Salon werden genau diese Fähigkeiten angesprochen. Die im Salon gelebte Einstellung des offenen Zugangs passt hervorragend zum Selbstverständnis der JKU: Ziel ist ein kritisch-reflexiver Zugang zu Bildung. Ziel unserer Partnerschaft ist es daher, Verständnis für Wissenschaft in der Öffentlichkeit und im Dialog mit der Bevölkerung zu fördern“, sagt JKU-Rektor Meinhard Lukas. Das Andocken des Kepler Salon an die JKU gehe in einer Schnelligkeit vor sich, die einfach darauf beruhe, dass diese Verbindung in jeder Hinsicht stimmig sei, so Trawöger. Mit Beginn des zweiten Quartals ist das Programm des Salons auch erstmalig Teil der Wissenschaftszeitung der JKU, der Kepler Tribune: „Teil der Kepler Tribune zu sein ist ein Quantensprung im Sichtbarsein des Salons.“
Von den Klängen des Baumes bis zur „nullten“ Sinfonie von Anton Bruckner
Ganz nach dem Prinzip eines „public understanding of knowledge“ unterscheidet sich das Programm dezidiert von Fachsymposien, Fachvorträgen und universitären Konferenzen. „Es soll wissenschaftliches Forschen und Arbeiten populär und unterhaltsam vermittelt werden. An diesem Ort des freien Ideenaustauschs kann Lernen in der unmittelbaren Begegnung zum puren Vergnügen ausarten“, so Trawöger und Lukas. Und lernen kann man im kommenden Quartalsprogramm des Kepler Salon so einiges.
Zu Beginn des Quartals kommt am 1. April einer der Initiatoren des Kepler Salon wieder nach Linz, Uli Fuchs. Er war stellvertretender Intendant der Kulturhauptstadt Linz09 und stellt sich gemeinsam mit Rektor Meinhard Lukas der Frage, wie eine Kulturhauptstadt Linz im Jahr 2019 beschaffen sein müsste. Dies ist der erste von vier Abenden, die sich dem Thema „Linz09 – 10 Jahre danach“ widmen und die gemeinsam mit LinzKultur programmiert werden.
„Am 20. Mai fragen wir den Cembalobauer Martin Pühringer, wie ein Baum klingt. Ein Podium mit Stadt- und Verkehrsplanern bringt uns näher, was die Stadt der Zukunft braucht – und zwar nicht nur, was Disruption ist, sondern was sie mit sich bringt“, sagt Trawöger. Zu dieser Themenstellung kommt es auch erstmals zum neuen Format „Weit über Linz“ am 6. Mai, bei dem mit dem Bruckner Orchester Linz mehr als siebzig Vortragende am Podium sein werden. Dafür kommt der Salon seinem gelegentlichen Bedürfnis nach, die Rathausgasse zu verlassen, um im Festsaal der JKU sein Format aufzuschlagen. Das heimische Spitzenorchester wird unter Leitung seines Chefdirigenten Markus Poschner die „Nullte“ Sinfonie von Anton Bruckner spielen. Davor gibt es einen wissenschaftlichen Impulsvortrag, danach einen Diskurs darüber, was Disruption mit der Sinfonie des Genius loci zu tun hat.
Kurz vor Quartalsende am 24. Juni ist mit Florian Scheuba ein renommierter österreichischer Kabarettist zu Gast. Scheuba forscht amüsant und unterhaltsam faktischen Verhältnissen nach, die so absurd sind, dass man sie nicht erfinden kann. Er geht der Frage nach, was Wahrheit bedeutet, warum es sich lohnt, für sie einzustehen und warum Lüge keine Meinung ist.
Die kommenden Veranstaltungen – ein Überblick
- 1. April, 19.30 Uhr: Linz09 – 10 Jahre danach
- 8. April, 19.30 Uhr: Linz 2040: Was braucht die Stadt der Zukunft?
- 24. April, 18 Uhr: Kepler Salon Extra Extern: Poschner trifft Lukas
- 29. April, 19.30 Uhr: Herzen aus dem Takt
- 6. Mai, 19.30 Uhr: Kepler Salon Extra Extern: Weit über Linz: Was ist Disruption?
- 13. Mai, 19.30 Uhr: Auf dem Weg zu einem konsensualen Geschichtsbild?
- 20. Mai, 19.30 Uhr: Cembalobauer Martin Pühringer: Wie klingt ein Baum?
- 27. Mai, 19.30 Uhr: JKU-Surprise mit Reinhold W. Lang
- 3. Juni, 19.30 Uhr: „Freunde sind wir ja eigentlich nicht“
- 17. Juni, 19.30 Uhr: Multiversum. Wie kuratieren?
- 24. Juni, 19.30 Uhr: Schrödingers Ente: Warum eine Lüge keine Meinung ist