Katalyse: Haarfarbstoffe ersetzen Gold und Platin

Fossile Brennstoffe werden nicht ewig verfügbar sein. ForscherInnen der Johannes Kepler Universität haben einen Weg gefunden, künstliche Kraftstoffe günstiger herzustellen.

Philipp Stadler:„Wir haben bereits erfolgreich Materialien getestet." Credit: JKU/Stadler
Philipp Stadler:„Wir haben bereits erfolgreich Materialien getestet." Credit: JKU/Stadler

Aufgrund ihres aufwendigen Herstellungsverfahrens unterscheiden sich künstlich erzeugte Treibstoffe von konventionellen Kraftstoffen. Zur Herstellung eines synthetischen (künstlichen) Treibstoffs benötigt man Katalysatoren. Die Metalle, die als Katalysatoren dienen – wie etwa Platin oder Wolfram – sind aufgrund ihrer begrenzten Verfügbarkeit sehr teuer. Das internationale Forschungsprojekt Sustainable Catalysis (SusCat) hat einen Weg gefunden, günstigere und nachhaltige Katalysatoren herzustellen. Als Forschungsleiter fungieren Assistant Professor Dr. Philipp Stadler (Institut für Physikalische Chemie) und der japanische Forscher Tsukasa Yoshida von der Yamagata Universität. „Die Idee ist simpel“, erklärt Stadler, „wir schauen, welche Lösungen uns die Natur bereits anbietet und bauen etwa katalytische Sequenzen aus Enzymen in Halbleiter-Polymeren ein.“ Beispiele sind etwa natürliche Farbstoffe, die im menschlichen Haar vorkommen.

Dieses Material ermöglicht, ähnlich wie bei den metallischen Katalysatoren, die Aktivierung durch elektrischen Strom. „Wir haben bereits erfolgreich Materialien getestet, die auf Augenhöhe mit den Metallsystemen stehen. Diese Materialien können bald schon für verschiedene katalytische Prozesse eingesetzt werden und kostspielige Elemente wie Platin oder Gold ersetzen“, freut sich Stadler.

Das Forschungsprojekt startet am 1. Mai und ist das erste Joint Projekt zwischen der JKU und der Yamagata University.