Künstliche Netzhaut auf Basis organischer Materialien

Ein ForscherInnenteam mit JKU-Beteiligung hat organische Pigmente entwickelt, die Licht in ein Neutronen simulierendes elektrochemisches Signal umwandeln.

Univ.-Prof. Sariciftci

Künstliche Netzhäute könnten blinden Menschen zumindest einen Teil ihres Augenlichts zurückgeben. Nun wurde ein neuartiges System auf Basis organischer Farbstoffe entwickelt. Wie die Forscher im Fachjournal "Advanced Materials" berichten, ist es bereits gelungen, damit Neuronen in der Netzhaut von Hühnerembryonen mithilfe von Licht zu stimulieren.

Bisherige Implantate können höchstens eine Unterscheidung von hell und dunkel ermöglichen; zudem sind sie hart und starr und schwer im Körper einzubauen. Elektronik auf Basis organischer Materialien, wie sie am Institut für Organische Solarzellen der Universität Linz entwickelt wird, kann dagegen sowohl weich als auch biokompatibel sein. Damit weist sie optimale Voraussetzungen für einen Einsatz im Körper auf. "Organische Solarzellen sind unser Kerngebiet", sagt Institutsleiter Niyazi Serdar Sariciftci, Initiator und Mitautor der aktuellen Studie. "Aber im Grunde macht die Netzhaut genau das gleiche: Sie wandelt Licht in Elektrizität um."

Kooperationspartner sind die Universität Linköping (Schweden) und die Universität von Tel Aviv (Israel).