Lora Ziller: Wie man Europameisterschaft und Studium unter einen Hut bringt

Dank eines speziellen Förderprogramms kann Lora Ziller Jus studieren - und dennoch Karate auf Top-Niveau betreiben.

Lora Ziller, Credit: Martin Kremser (Sportdirektor Karate Austria)
Lora Ziller, Credit: Martin Kremser (Sportdirektor Karate Austria)

Spitzensport oder doch ein Studium? Warum nicht beides? Lora Ziller hat nicht nur U21-Gold bei der Karate-Europameisterschaft gewonnen, sondern absolviert auch das Multimedia-Studium Jus an der JKU. Wie das geht, erzählt sie im Interview.

Weshalb hast du dich für ein Rechtswissenschafts-Studium an der JKU entschieden?
Lora Ziller: Die JKU habe ich mir für mein Studium ausgesucht, weil ich mir als Multi-Media-Studentin sehr flexibel und unabhängig von Zeit und Ort meine Stundenpläne einteilen kann. Das ist für mich natürlich von großem Vorteil, da ich an meine Trainingszeiten gebunden bin und unter normalen Umständen sehr viel reise.

Seit wann betreibst du Karate-Sport und was begeistert dich daran?
Lora Ziller: Ich betreibe Karate seit ich 7 Jahre alt bin. Jetzt also schon bereits 14 Jahre. Es ist eine sehr abwechslungsreiche Sportart, bei der man sich immer wieder neuen Herausforderungen stellen muss. Jeder Kampf ist anders und dieser Nervenkitzel, auf  der Wettkampf Matte zu stehen und über sich selbst hinauszuwachsen, ist einfach unbeschreiblich.

Was hat dir das KADA-Programm gebracht?
Lora Ziller: KADA hat mich in der Entscheidung, welche berufliche Laufbahn ich einschlagen möchte, sehr unterstützt und mir Möglichkeiten gezeigt, wie ich alles idealster weise mit dem Sport unter einen Hut bringe. Sie helfen mir beim Koordinieren meiner Stundenpläne und fördern überdies meine Ausbildungen auch finanziell.

Würdest du das Studium bzw. KADA-Programm weiterempfehlen?
Lora Ziller: Auf jeden Fall! Das Studium macht mir unheimlich viel Spaß und wie bereits erwähnt, kann ich dank der flexiblen Stundenpläne meine Leidenschaft, den Spitzensport, auch ohne Einschränkungen weiter leben. Dank KADA fiel mir die Koordination zwischen Sport und Studium viel leichter, weshalb ich allen Sportler*innen KADA und deren freundlichen, engagierten Mitarbeiter*innen nur weiter empfehlen kann.

Was planst du mit dem Studium anzufangen?
Lora Ziller: Die Rechtsmaterie hat mich schon immer sehr interessiert. Nach meinem Schulabschluss habe ich endgültig die Sport- Profi Schiene eingeschlagen und bin seither im Spitzensportkader bei der Polizei. Ich denke, dass sich mein Studium und mein zukünftiger Beruf auch super ergänzen.

Was ist schwieriger: Europameisterschafts-Gold zu erkämpfen oder ein Studium zu absolvieren?
Lora Ziller: (lacht) Schwierige Frage… ich denke, dass ich in Bezug auf beiden Bereichen an meine Grenzen komme und über mich hinauswachsen muss. Doch ich denke, solange ich alles mit Freude und einem Ziel vor Augen mache, ist nichts unmöglich oder schwierig.

Spitzensport ist sehr zeitintensiv - wie schaffst du es, Studium und Training unter einen Hut zu bringen?
Lora Ziller: Es gibt Zeiten, in denen ich mich mehr dem Studium widme und welche mehr dem Sport. Grundsätzlich versuche ich das Lernen immer nebenbei am Laufenden zu halten, was mir in intensiven Wettkampfphasen natürlich sehr schwer fällt, weil die Gedanken und der Fokus auf der Wettkampfmatte sind. Dennoch habe ich mittlerweile gelernt, Reisezeiten im Flugzeug, Zug etc. auch für das Studium zu nützen. Außerdem ist es für mich auch oft eine gute Ablenkung, mich anderen Themen zu widmen, die mich abgesehen vom Sport auch sehr interessieren.