Nach der Pandemie... wie geht es weiter?

Forscher*innen können anhand von Titerbestimmungen gefährdete Bezirke identifizieren.

Christian Doppler und Christian Wechselberger
Christian Doppler und Christian Wechselberger

Forscher*innen der Abteilung Pathophysiologie der Medizinische Fakultät der JKU haben in einem Kooperationsprojekt mit der Technischen Universität Wien, der Firma GENSPEED GmbH und tatkräftiger Unterstützung durch die Apothekerkammer Oberösterreich die Möglichkeiten einer einfachen und flächendeckenden Überprüfung der Serum-Antikörpertiter gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 in den verschiedenen Bezirken Oberösterreichs bewertet. Die dabei erhaltenen Ergebnisse konnten vor kurzem in der Zeitschrift Analytical and Bioanalytical Chemistry veröffentlicht werden (doi: 10.1007/s00216-022-03966-z).

Seit Ende 2020 gab es in vielen Apotheken in Oberösterreich die Möglichkeit, sich durch einen Test der Firma GENSPEED GmbH den eigenen Antikörpertiter bestimmen zu lassen. Die Forscher*innen versuchtne nun, Rückschlüsse über die Häufigkeit von bereits überstandenen natürlichen COVID-19 Infektionen der Testteilnehmer*innen zu ziehen. Auch die charakteristischen Immunantworten von geimpften Teilnehmer*innen konnten dabei nachgewiesen werden.

Anhand der in der regionalen Bevölkerung bestimmten Antikörpertiter konnten die Wissenschafler*innen z.B. Bezirke mit einer unterdurchschnittlichen Impfquote identifizieren. Darüber hinaus war es auch möglich, durch Vergleichsmessungen Aussagen bezüglich der Ausbildung eines ausreichend hohen Antikörpertiters mit neutralisierender – also vor einer Infektion schützender – Wirkung in der Bevölkerung zu treffen.

Die Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigen, dass flächendeckende – und einfach zugängliche – Testmöglichkeiten eine zielführende Herangehensweise zur Überprüfung der in einer Population vorhandenen Immunantwort darstellen können. So könnten Regionen mit niedrigem Immunschutz durch Infektion oder Impfung vorzeitig erkannt und somit rechtzeitig entsprechende Schutzmaßnahmen gesetzt werden. Diese kontinuierliche und vorausschauende Anwendung von einfachen und präventiven Maßnahmen hat sich bereits in den letzten zwei Jahren der Pandemie als probates Mittel zur Eindämmung zukünftiger Ausbrüche bewährt. Nehmen wir diese Lehren auch in die post-pandemische Zeit mit und bleiben wir wachsam!