Neue TU: Start soll noch 2024 erfolgen

International und "not more of the same" soll die geplante Technische Universität (TU) für Digitalisierung in Oberösterreich werden.

von links:  Landeshauptmann Thomas Stelzer, Bundeskanzler Sebastian Kurz, Bundesminister Heinz Faßmann, Rektor Meinhard Lukas. Credit: BKA/Dragan Tatic
von links: Landeshauptmann Thomas Stelzer, Bundeskanzler Sebastian Kurz, Bundesminister Heinz Faßmann, Rektor Meinhard Lukas. Credit: BKA/Dragan Tatic

Details stehen noch nicht fest, aber das Ziel: Noch in dieser Legislaturperiode sollen die ersten Studenten "die Uni betreten", so Bildungsminister Heinz Faßmann. Bundeskanzler Sebastian Kurz betonte, dass das Budget nicht zulasten der anderen Unis gehen werde. Man wolle internationale Strahlkraft; Studierende und Forschende aus aller Welt sollen angesprochen werden. Daher wird die Arbeitssprache wohl auch Englisch sein. Dementsprechend antwortete Faßmann auf die Frage nach dem Budget mit "Money follows structure". Sein Plan: "Wir konzipieren zuerst, dann werden die Ressourcen berechnet." Nun soll eine Vorbereitungsgruppe mit Mitgliedern aus Politik, Wissenschaft und Industrie sowie der Ars Electronica die harten Eckpunkte – Standort, Name, Kapazität, Finanzierung, aber auch die Studienarchitektur und den rechtlichen Rahmen – klären. Sie soll ihre Ergebnisse dann einem Gründungskonvent vorlegen, der im Wintersemester 2021 tätig werden könnte. Auch JKU Rektor Meinhard Lukas ist Mitglied dieser Gruppe.

Dass Teile bestehender Unis – etwa die technisch-naturwissenschaftliche Fakultät der JKU – den Nukleus der neuen Uni bilden könnten, sei "eine interessante Option", so Faßmann. "Digitale Technologien verändern alles - unser Leben, unsere Arbeit und unsere Wirtschaft. Daher haben wir an der JKU bereits vor 5 Jahren das Linz Institute of Technology (LIT) gegründet. Und daher ist es richtig, jetzt einen noch größeren Schritt zu machen. Die neue Technische Universität ist die visionäre Antwort auf besonders fordernde Zeiten. Jetzt sind wir alle in der Verantwortung, daraus etwas Großes, etwas radikal Neues zu machen, das auf den vorhandenen Stärken aufbaut", betont JKU Rektor Meinhard Lukas. "Eine Spezialisierung der neuen TU auf digitale Techniken wäre rückwärtsgewandt. Digitale Innovation entsteht in einem kreativen Prozess, an dem Ingenieur*innen ebenso beteiligt sind wie Innovationsmanager*innen oder Künstler*innen. Wir müssen endlich verstehen, dass Digitalisierung des 21 Jahrhunderts mehr ist als eine Beschleunigung der Automatisation. Es geht um eine kreative digitale Wertschöpfung, der zugleich ein digitaler Humanismus Grenzen setzt. Nicht eine Kopie des Silicon Valley im Miniaturformat, sondern eine eigenständige europäische Vision muss das Ziel der neuen TU sein. Die JKU kann und will dazu einen wesentlichen Beitrag leisten", so Lukas weiter.