Neues Format: "Politik will es wissen"

Landeshauptmann Thomas Stelzer moderierte den Auftakt einer neuen Informationsoffensive an der Johannes Kepler Universität.

v.l.: Stelzer, Mara, Widmer

Blick in die Kristallkugel: Als Landeshauptmann interessierte Stelzer vor allem eines: "Was bringt die Zukunft?" Einblicke in die technische Weiterentwicklung gaben zwei ExpertInnen. In der neuen Faculty Lounge des Uni-Centers der JKU moderierte er eine Podiumsdiskussion mit den SpitzenforscherInnen Martina Mara und Gerhard Widmer.

Mit dabei: Maras "Paro", ein Robbenbaby aus Plüsch - und ein Produkt Künstlicher Intelligenz, hergestellt in Japan zur Betreuung von Demenzpatienten. Ob Künstliche Intelligenzen wie "Paro" fühlen können? "Sie haben nur simulierte Gefühle", sagt Mara. Simulieren können sie auch unsere Vorurteile, "weil sie ja mit von Menschen gemachten Daten gefüttert werden." Was dabei herauskommen kann, zeigt eine Google-Translation, gespeist mit türkischen Daten. Da spuckt der Computer bei den Varianten "Er ist Arzt/Sie ist Ärztin" nur die männliche aus. Was Stelzer auf die Frage nach den Grenzen der Forschung bringt. Die ergeben sich für Mara etwa daraus, "dass wir keine Maschinen bauen sollten, die Menschen in Tätigkeiten ersetzen, die soziale Emotionen erfordern."

Grenzen der Forschung zieht auch Gerhard Widmer. Einen "Paro" hat der Wittgenstein-Preisträger zwar nicht mitgebracht. Dafür aber ein intelligentes Lego-Piano, das alle Stückerln spielt. Widmer forscht an musikalischen Maschinen. Dank "artificial intelligence" analysieren sie Tausende Kompositionen auf ihre statistischen Eigenschaften und setzen sie nach "eigenen Noten" zusammen. Doch diesen Ton-Fabrikaten fehlt die dramatische Struktur, sie drücken nichts aus. Daran wird sich auch künftig nichts ändern. Denn Maschinen können zwar simulieren, nicht aber kreieren.