Nachhaltiges Plastik – geht das? Prof. Reinhold Lang hat auf der SET-Plan Konferenz eine klare Antwort gegeben.
Polymere machen derzeit Negativschlagzeilen. So finden sich in fast allen Schildkröten-Mägen Kunststoff-Partikel, die Meere gelten als plastikverseucht. Als Vorstand des Institute of Polymeric Materials and Testing ist Lang ein führender Experte in der Entwicklung einer umweltverträglichen Nutzung und Wiederverwertung von Kunststoffen. Die Forderung „Kunststoff abschaffen“ lehnt Lang als völlig unrealistisch ab. Vor allem aber: als unnötig. „Unser Ziel ist der umweltverträgliche und nachhaltige Einsatz von Kunststoffen. Wir wollen Plastik zum Schlüsselmaterial der Energiewende und des nachhaltigen Wirtschaftens machen“, erläuterte der JKU-Forscher bei der SET-Plan Conference 2018: Research and Innovation driving the energy transition to 2050.
Egal ob in Solartechnologie, Nutzung erneuerbarer Energien oder Photovoltaik ebenso wie im Alltag: Kunststoffe sind nicht mehr wegzudenken. „Es kommt darauf an, sie weiterzuentwickeln und verantwortungsvoll zu nutzen“, so Lang. Er ergänzt, „künftig wichtig wird die Sektorkopplung von Energie- und Stoffwirtschaft in Richtung eines neuen Carbon-Management sein, dessen zentraler Fokus eine Kohlenstoff-Kreislaufführung ist.“
Die Konferenz beschäftigt sich mit dem Umwelt-, Forschungs- und Energiemanagement der EU. Laut Prognose wird das EU-Budget in mittlerer Zukunft bis zu 25 Prozent in Umwelt- und Klimaschutz fließen.