"Presse"-Wahl: Prof. Hochreiter ist "Österreicher des Jahres"

Sein LSTM-System findet sich weltweit in jedem Handy und er gilt als KI-Mastermind: Univ.-Prof. Sepp Hochreiter prägt die Zukunft.

Deep Learning, Künstliche Intelligenz, Selbstfahrende Autos: Wo Zukunft drauf steht, ist oft genug Sepp Hochreiters Know-how drin. Dafür zollt nicht nur die Welt der Wissenschaft Anerkennung. Bei der Wahl zum "Österreicher des Jahres" durch die "Presse" wurde der renommierte JKU-Wissenschaftler in der Kategorie "Forschung" zum Sieger gekürt.

Zur Person
Der gebürtige Bayer Univ.-Prof. Dr. Sepp Hochreiter ist seit 2006 Vorstand des Instituts für Bioinformatik an der JKU. Davor war er an der TU Berlin, der University of Colorado at Boulder und der TU München tätig.

Hochreiter entwickelte bereits 1991 in seiner Diplomarbeit die Idee zu Long Short-Term Memory (LSTM), „aber damals ist das noch nicht so gut angekommen, weil es die Datenmengen und die Computer noch nicht gegeben hat. Keiner hat geahnt, dass das einmal so durchschlagen wird.“ 1997 erschien die erste bahnbrechende Publikation zu LSTM.

Forschungsschwerpunkte Hochreiters liegen auf Machine Learning Verfahren, insbesondere Deep Learning, Long Short-Term Memory, Representational Learning, aber auch Biclustering und Matrix-Faktorisierung, sowie statistische Verfahren. Anwendungsgebiete dieser Forschungen reichen von der Analyse biologischer Daten (Next-generation Sequencing, Microarrays and protein/peptide arrays, Protein and RNA structures / mass spectrometry) und Pharmazie (Vorhersagemodelle in der Medikamentenentwicklung) über klinische Studien bis zu autonomen Systemen, Computer Vision und E-Commerce.

Kürzlich startete Hochreiter ein Kooperationsprojekt mit Audi zum autonomen Fahren. Am LIT wurde zudem ein Artificial Intelligence Laboratory eingerichtet, das Hochreiter leitet.