Schneller und besser: JKU und Anyline starten gemeinsame KI-Forschung

Die JKU und Wiener Softwareschmiede Anyline starten eine gemeinsame Forschungspartnerschaft für Künstliche Intelligenz  – samt Schub durch eine FFG-Förderung.

Scannen eines Führerscheins mit KI; Credit: Anyline
Scannen eines Führerscheins mit KI; Credit: Anyline

Der eine lehrt Maschinen das Lernen, die anderen bringen Maschinen das Lesen bei: Bisher hat den renommierten Informatiker Prof. Sepp Hochreiter und das Wiener Softwareunternehmen Anyline vor allem der Umstand verbunden, dass beide das Thema Künstliche Intelligenz (KI) in Österreich mit weltweitem Impact vorantreiben. Ab Oktober vereint sie auch eine gemeinsame Forschungspartnerschaft an der JKU.

Zentrales Forschungsthema des auf drei Jahre angelegten und von Anyline und der JKU gemeinsam finanzierten Doktorandenprogramms ist die Entwicklung neuer Techniken für das sogenannte “few shot learning”. Damit sollen Computer schneller und leichter „lernen, zu lernen“, indem neuronale Netze mit einer viel geringeren Zahl von Datensätzen als bisher trainiert werden können.

„Im Bereich der KI-Forschung befinden wir uns mitten in einer Aufbruchsstimmung. Gerade jetzt muss Europa ambitionierte Projekte auf den Weg bringen, um international Schritt halten zu können“, betonte Hochreiter. „Die spannende Zusammenarbeit mit Anyline als einem der führenden Technologieunternehmen Österreichs wird es uns ermöglichen, zahlreiche neue Forschungsfelder zu eröffnen.“

Für Anyline-Mitbegründer Daniel Albertini stellt die Kombination aus der Forschung der JKU im Bereich Machine Learning mit den realen Anwendungsfällen seines Unternehmens im Bereich des mobilen Scannens die Chance dar, „Österreich als Zentrum für Innovation und Forschung an Künstlicher Intelligenz mit globaler Reichweite zu etablieren“.

Zusätzlichen Schub soll die Entwicklungsarbeit von Anyline durch eine Förderung der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) in Höhe von 500.000 € erfahren. Diese Mittel werden in die KI-Technologie einer so genannten Trainer-Plattform investiert, die den Zeitaufwand für die Entwicklung neuer Scan-Lösungen von mehreren Wochen auf einige Stunden fundamental reduzieren soll.

Dr. Klaus Pseiner, Geschäftsführer der FFG hierzu, „Künstliche Intelligenz hat enormes Potenzial und ermöglicht Unternehmen aller Größen und Branchen viele Chancen, Lösungen und Märkte. Wenn nun Forschungspartnerschaften und Plattformen auf derartig hohem Niveau entstehen, dann wird Forschungsleistung und Potenzial sichtbar."