Schulmonitoring leistet wichtigen Beitrag zu einem sicheren Unterricht

In der Schulgurgelstudie, die vom 1. bis 18. März durchgeführt wurde, sind 16 von 7.523 Schüler*innen und Lehrkräfte positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden.

Professor Bernd Lamprecht, Credit: KUK
Professor Bernd Lamprecht, Credit: KUK

Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung hat nun zwei weitere Runden des Monitorings beauftragt. Es ist bereits der dritte Durchgang der Studie, die von den Medizinuniversitäten Graz und Innsbruck, der Universität Wien sowie der Medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz durchgeführt wurde.

„Österreich befindet sich aktuell in der dritten Welle der Pandemie. Durch das Auftreten neuer Mutanten hat sich die Lage im Land erneut verschärft. Es gibt jedoch auch Entwicklungen die durchwegs positiv zu bewerten und erfreulich sind. Im Rahmen des dritten Durchlaufs der österreichweit durchgeführten Gurgelstudie an Schulen konnte gezeigt werden, dass die sogenannten Nasenbohrertests einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie leisten, sagt Prof. David Bernhard, Leiter des Zentrums für Medizinische Forschung der Medizinischen Fakultät der JKU.

Beim SARS-CoV-2-Schulmonitoring werden seit vergangenem Herbst wiederholt an denselben rund fünf Prozent der Volks-, Mittelschulen und AHS-Unterstufen Gurgel-PCR-Tests durchgeführt. Bei der ersten Erhebung (von Ende September bis Ende Oktober 2020) waren 0,39 Prozent unerkannt positiv, im November waren es 1,5 Prozent. Dass zuletzt mit 0,21 Prozent nur so wenige Infizierte unerkannt in der Schule gesessen sind, hat laut Studieninitiator Michael Wagner (Medizinische Universität Wien) auch mit den anterionasalen Antigentests zu tun, die Voraussetzung für die Teilnahme am Präsenzbetrieb sind.

Obwohl die Treffsicherheit der Nasenbohrertests nicht besonders hoch ist, können diese dennoch insbesondere hochinfektiöse Personen identifizieren und somit zur Eindämmung der Verbreitung der Viren beitragen und dadurch auch einen Beitrag zum Offenhalten von Schulen und letztlich zur Bekämpfung der Pandemie leisten“, so Bernhard.

Durch diese aktuellen Ergebnisse zeige sich erneut, dass die Gurgelstudie einen sehr wertvollen Beitrag zu Beobachtung der Verbreitung von SARS- CoV-2 leistet und ein ausgezeichnetes Instrument zur Beurteilung der Qualität von Testsystemen darstellt. Gemeinsam mit der Impfung sei die Verbesserung von Tests sowie deren effizienter Einsatz ein zentrales Instrument auf dem Weg zur Überwindung der Pandemie.

„Das Virus entwickelt sich weiter, also müssen wir uns auch weiterentwickeln“, sagt Wagner. So sollten in Klassen mit einem positiven Fall alle Schüler zweimal per Gurgel-PCR-Test getestet werden.

„Die Studie zum Schulmonitoring hat das Bild des tatsächlichen Infektionsgeschehens in Schulen präzisiert und damit einen wichtigen Beitrag zu einem möglichst sicheren Unterricht geleistet“, resümiert auch Bernd Lamprecht, Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler Universitätsklinikum und stv. Dekan für Lehre und Studierende der Medizinischen Fakultät der JKU.