Seltene Ehre: Promotio sub auspiciis für vier JKU-AbsolventInnen
 

Gleich vier JKU-Studierende konnten heute ihre "Promotio sub auspiciis" feiern.

v.l.: Strugl, Gratzl, Laimer, Wiesauer, Bräumann, Lukas
v.l.: Strugl, Gratzl, Laimer, Wiesauer, Bräumann, Lukas

Eine seltene Ehre für vier AbsolventInnen der Johannes Kepler Universität: In der Promotio sub auspiciis hat heute Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Strugl in Vertretung des erkrankten Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen die Ehrenringe überreicht. Helene Laimer, Maria Wiesauer, Samuel Gratzl und Peter Bräumann sind nun DoktorInnen der Naturwissenschaften, Technischen Wissenschaften bzw. Sozial- und Wirtschaftswissenschaften.

Der Festakt an der JKU habe „symbolisch einen gewaltigen Lebensabschnitt beendet“, erklärt Peter Bräumann. Er blicke „dankbar auf diesen Weg mit allen Höhen und Tiefen“ zurück. Der 29-jährige Salzburger hat das Studium der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften absolviert und widmet sich am Institut für betriebswirtschaftliche Steuerlehre sowie am Research Lab for Digital Transformation and Law am Linz Institute of Technology (LIT) Fragen des nationalen wie internationalen Steuerrechts. In seiner Dissertation „Die Besteuerung unternehmerischer Innovation und Forschung in Österreich – Rechtliche Systemanalyse und betriebswirtschaftliche Evaluation“ befasst er sich mit einer systematischen Analyse der Besteuerung von Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten durch private Unternehmen in Österreich.

Aus dem Fachbereich der Biologie kommt Maria Wiesauer. Sie studierte „Molekulare Biologie“ an der Paris Lodron Universität Salzburg sowie der JKU. Im Anschluss folgte die Dissertation zum Thema „Chemical and photochemical control of streptavidin-biotin based biological applications“. Darin arbeitet sie an der photochemischen Kontrolle der Streptavidin-Biotin-Interaktion. Es handelt sich dabei um einen in der Biochemie vielgenutzten Vorgang. „Mein Studium erfolgreich abschließen zu können macht mich glücklich und dankbar", so Wiesauer. „Besonders das Doktorat hat sehr viel Zeit, Energie und Ausdauer gefordert, umso schöner ist jetzt der Erfolg.“

Die Feier im Festsaal der JKU ist auch für Samuel Gratzl das Ende eines bedeutenden Abschnitts: „Die Zeremonie ist der krönende Abschluss eines wichtigen Kapitels meines Lebens. Ohne all jene, die mich auf meinem Weg begleitet haben, hätte ich es nicht geschafft. Und ein gutes Gedächtnis zu haben hat auch nicht geschadet“, erzählt der Bad Zeller mit einem Augenzwinkern. In seiner Dissertationsarbeit „Visually Guiding Users in Selection, Exploration, and Presentation Tasks“ entwickelt der Informatiker Werkzeuge, mit denen sich neue Erkenntnisse in großen, komplexen Daten leichter analysieren lassen – sei es zur Auswahl des perfekten Smartphones oder bei der Suche nach möglichen Ursachen von Krebs.

Auch Helene Laimer darf sich heute über die besondere Auszeichnung freuen. Die 28-Jährige wuchs in Oberndorf (Salzburg) auf und studierte Mathematik an der Universität Salzburg, ehe sie fürs Doktoratsstudium an die JKU wechselte. Im Rahmen ihrer Arbeit am Johann Radon Institute for Computational and Applied Mathematics entstand ihre Dissertation mit dem Titel "High-dimensional algorithms – tractability and componentwise constructions". Darin forscht sie über numerisches Integrieren bzw. Approximieren von (hochdimensionalen) Funktionen. Auch für Laimer endet heute ein langer und intensiver Weg. „Ich freue mich sehr darüber, und es ist eine große Ehre für mich“, betont sie.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen zur Bedeutung der Auszeichnung: „Herausragende Leistungen sind enorm wichtig für unser Land und gehören entsprechend gewürdigt. Sub-auspiciis-Promotionen sind solche Leistungen. Es zeigt, dass unsere Hochschulen sowohl in Forschung als auch Lehre hohe Qualität aufweisen und zu Spitzenleistungen der Studierenden animieren.“

„Exzellente Leistungen legen nicht nur den Grundstein für eine erfolgreiche persönliche Zukunft, sondern sind auch für einen Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort essentiell. Den heute Geehrten gilt meine Hochachtung für ihre Leistungen und ich gratuliere im Namen des Landes Oberösterreich zur Promotion durch den Bundespräsidenten. Dieser Tag ist auch eine Auszeichnung für die Johannes Kepler Universität, die einmal mehr beweist, dass es hier nicht nur Spitzenforschung, sondern auch Spitzenleistungen gibt“, betont Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent LH-Stv. Michael Strugl.

Stolz auf exzellente Studierende
„Gleich vier unserer Studierenden erhalten heute die höchste Auszeichnung, die in Österreich für ein Studium verliehen wird. Dafür braucht es nicht nur Fleiß und Talent, sondern auch die Fähigkeit, über den Tellerrand zu blicken und über Jahre hinweg exzellente Ergebnisse zu erbringen. Kurz: Es braucht umfassend gebildete und leistungsorientierte Menschen. Es macht mich stolz, dass die JKU in so vielen Bereichen immer wieder herausragende Persönlichkeiten hervorbringt“, freut sich Rektor Meinhard Lukas.

„Die Ehrenpromotionen von zwei Doktorinnen der Naturwissenschaften und einem Doktor der Technischen Wissenschaften sind ein Höhepunkt im 101. Semester der Technisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der JKU“, erklärt Norbert Müller, Dekan der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. „Die von diesen Ausnahmetalenten in den Fächern Chemie, Informatik und Mathematik erbrachten Spitzenleistungen erfüllen uns mit Stolz und bestärken die TNF im Engagement für höchste Qualität in Forschung und Lehre.“

Ebenso stolz ist der Dekan der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Helmut Pernsteiner: „Am 29. Oktober wird der sechste Absolvent der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät seit 1981 ,sub auspiciis‘ promoviert. Deshalb sind wir ganz besonders auf diese Absolventinnen und Absolventen stolz."