Sound of Bubbles - DO YOU FEEL STRESSED?

Mark Hlawitschka erklärt, was Blasen, Abenteuer und Verfahrenstechnik vereint beim Ars Electronica Festival zu bieten haben.

Sound of Bubbles; Credit: AEC
Sound of Bubbles - LIT Projekt - Ars Electronica 2021

Können Sie kurz Ihr Projekt beschreiben?
Mark Hlawitschka: In der Installation, Sound of Bubbles, DO YOU FEEL STRESSED, erzeugen aufsteigende Luftblasen im Wasser Geräusche und bilden eine beruhigende und hypnotisierende Klanglandschaft, die Zuhörer*innen auffordert, zuzuschauen, zuzuhören und sich zu beruhigen. Die Geräusche werden von Unterwassermikrofonen aufgefangen und verstärkt. Die stressabbauende Installation bedient sich spielerisch des wissenschaftlichen Phänomens "Multiphasen-Systeme". Darüber hinaus werden an einer kleinen Erlebnisecke Detailphänomene spielerisch näher gebracht.

Woher kam die Idee bzw. der Anreiz für das Projekt?

Mark Hlawitschka: Mehrphasige Systeme sind in der Verfahrenstechnik allgegenwärtig. Die Partikelgröße spielt dabei eine zentrale Rolle, da sie direkt den Stofftransport, aber auch die Hydrodynamik beeinflusst. Am Institut für Chemische Verfahrenstechnik liegt der Fokus derzeit auf dreiphasigen Blasensäulen (Gas/Flüssigkeit+Katalysator), wie sie beispielsweise bei der Methanolsynthese eingesetzt werden. Während zur Detektion der Blasengröße in Zweiphasensystemen konventionelle Messtechniken eingesetzt werden, ergeben sich durch die Kopplung von Schall und Künstlicher Intelligenz spannende Ansatzpunkte. Das Projekt gibt einen ersten Einblick in die Klangwelt der Blasen, der für weitere Entwicklungen relevant ist.

Aus welchen Persönlichkeiten setzt sich Ihr Projektteam zusammen?
Mark Hlawitschka: Das Projektteam ist interdisziplinär zusammengesetzt. Es war mir besonders wichtig, Studierende der Chemie aktiv einzubinden und gleichzeitig die Aspekte der Elektrotechnik und Informatik in das Projekt zu integrieren. Darüber hinaus hat die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Künstler Moritz Simon Geist, vor allem in Bezug auf die akustische Umsetzung sowie verschiedene Steuerungstechniken, das Projekt auf vielen Ebenen vorangebracht. Während das Setup den industriellen (Wissenschafts-)Design-Look beibehält, ist die Kunst zu einem wichtigen Aspekt im Projekt geworden und hat zu einigen interessanten Diskussionen und Überarbeitungen bezüglich der Struktur und des Designs des Setups geführt.

Was bedeutet "A New Digital Deal" für ihr Projekt bzw. was wünschen Sie sich für den "New Digital Deal"?
Mark Hlawitschka: Ein New Digital Deal bedeutet die gezielte Verknüpfung von Messungen, Daten und Algorithmen, um einen Mehrwert zu erzielen, z.B. ein besseres Verständnis der Apparate und damit eine weitere Reduktion von CO2. Gleichzeitig ermöglicht der New Digital Deal eine direkte Verknüpfung mit der Lehre, in der wir die Studierenden aktiv auf die neuen Möglichkeiten in der Wissenschaft sowie der Industrie in der Zukunft vorbereiten möchten, die wir gemeinsam besonders weiterentwickeln wollen. Die Einrichtung ermöglicht daher einen guten Ausgangspunkt, indem verschiedene Disziplinen miteinander verknüpft werden und mit der Arbeit an Algorithmen begonnen wird, um die Apparatur besser zu verstehen und die gewonnenen Daten zu nutzen, um z.B. die Apparatur für verschiedene Randbedingungen zu trainieren.

Auf was dürfen sich Besucher*innen am meisten freuen, wenn sie zu Ihrem Projekt kommen?
Mark Hlawitschka: Auf ein beeindruckend großes Bauwerk, das den Industrieanlagen in kaum etwas nachsteht und dabei eine atemberaubende klangliche Welt mit einem Farbenspiel verbindet. Und für die Kinder sicherlich die kleine Abenteuerecke.

Was war die größte Herausforderung bei der Umsetzung des Projekts? Was die größte Überraschung?
Mark Hlawitschka: Die größte Herausforderung waren sicherlich die einzelnen Details. Es gab sicherlich keine Woche, in der unser Techniker Johannes Huber zusammen mit unseren fleißigen studentischen Kräften die erste Säule zerlegt, weiter optimiert und anschließend wieder zusammengebaut hat, um jedes Detail zusammenzusetzen.