Starker Standort braucht starke JKU: Gerechter Budgetanteil gefordert

Ein erfolgreiches Wirtschafts-, Forschungs- und Bildungsbundesland braucht eine starke JKU, eine starke JKU ein stabiles finanzielles Fundament.

Mit den im Herbst startenden Verhandlungen über das Hochschulbudget werden die Weichen für eine der wichtigsten Standortentscheidungen seit Jahren gestellt. Grundlage der Verhandlungen mit dem Bund bildet die JKU Agenda +25: Die Zahl der prüfungsaktiven Studierenden in den MINT-Fächern soll in den nächsten drei Jahren um 25 Prozent gesteigert werden. Hinter diesem ambitionierten Ziel steht der gesamte Standort.

„Geht es dem Wirtschaftsstandort Oberösterreich gut, geht es auch der Republik gut. Es benötigt aber mehr als anerkennende Worte der Bundesregierung, es braucht konkrete Taten in Form einer ausreichenden finanziellen Ausstattung“, so Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer. Die Kepler Universität erhalte derzeit vom Gesamtbudget der Universitäten nur fünf Prozent. Oberösterreich als Wirtschaftslokomotive der Republik brauche eine starke JKU, um sich weiterzuentwickeln, betont Stelzer.

Die Johannes Kepler Universität sei ein zentraler Impulsgeber für die Weiterentwicklung und die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Oberösterreich, sagt Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Michael Strugl. „Oberösterreich will zu den Top-Wirtschaftsregionen aufschließen, daher braucht es auch eine Spitzen-Universität im europäischen Maßstab. Ohne zusätzliche Mittel vom Bund für die JKU ist auch die Erreichung der Forschungsquote von vier Prozent kaum möglich, so Strugl.

Für das Bildungs- und Gesundheitsland sei die Kepler Universität ein unverzichtbarer Partner – als attraktive und größte universitäre Einrichtung für die MaturantInnen in Oberösterreich, erklärt die zuständige Landesrätin Mag.a Christine Haberlander. „Alle Akteure in Oberösterreichs Gesundheitseinrichtungen, F&E-Einrichtungen, Bildungseinrichtungen und Unternehmen ziehen an einem Strang, um die Innovationskraft im Bereich der Gesundheitswirtschaft zu stärken.“ Das alles erfolge im Sinne einer bestmöglichen Versorgung und Sicherheit von PatientInnen, sagt Haberlander.

„Mit ihren strategischen Maßnahmen, wie der Gründung des Linz Institute of Technology (LIT) und dem Ausbau des technischen Studienangebotes, befindet sich die JKU auf dem richtigen Weg“, so die Präsidentin der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Mag.a Doris Hummer. Die Wirtschaft unterstütze alle Bestrebungen der Universität, ihren gerechten Anteil an den Mitteln des Bundes zu erhalten.

Die Regierung müsse das Bundesland, wo die Nachfrage nach MINT-AbsolventInnen überdurchschnittlich hoch sei und der Fachkräftemangel die weitere Expansion dämpfe, besonders stark unterstützen, betont der Vizepräsident der Industriellenvereinigung Oberösterreich, DI F. Peter Mitterbauer. „Es ist nicht länger zu akzeptieren, dass Oberösterreich als Wertschöpfungsmotor der Republik beim Anteil am Universitätsbudget stark benachteiligt wird.“

Zukunftsweisende Strategie – Schulterschluss notwendig
Mit dem neuen Entwicklungsplan bis 2024 habe die JKU eine zukunftsweisende Strategie vorgelegt, erklärt Rektor Dr. Meinhard Lukas. Ein wesentlicher Teil davon sei die JKU Agenda +25: In den nächsten drei Jahren soll die Zahl der prüfungsaktiven Studien im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) um 25 Prozent steigen. „Mehr aktive MINT-Studierende bedeutet auch mehr AbsolventInnen, die der Standort dringend braucht. Dieses hoch gesteckte Ziel können wir nur in einem Schulterschluss mit Politik, Industrie und Wirtschaft erreichen“, betont Lukas.

Die Kepler Universität sei dafür prädestiniert, den digitalen Wandel mitzugestalten. „Im Zentrum unseres Technologieverständnisses steht nicht allein die technische Innovation. Wir denken und gestalten auch die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen mit – Stichwort: Responsible Technology.“ Das LIT und die vier Fakultäten mit ihrer interdisziplinären Alleinstellung in Österreich seien die ideale Voraussetzung dafür. „Daher müssen alle vier Fakultäten wachsen“, erklärt der Rektor.

Er pocht auf eine gerechte Verteilung des um 1,35 Mrd. Euro höheren Uni-Budgets: „Die JKU befindet sich auf einem guten Weg, der eingeschlagene Erfolgskurs kann aber nur mit einer deutlichen Steigerung der Mittel nachhaltig sichergestellt werden.“ Um Forschung und Lehre in vollem Umfang aufrechterhalten und auch zukunftsgerichtet weiterentwickeln zu können, müsse die JKU mehr als 60 Mio. Euro an zusätzlichen Mitteln bekommen. „Nur so kann unsere Universität genauso wachsen wie die Universitäten in Wien und Graz“, betont Lukas.