Stellungnahme des Rektors zum Thema Tierversuche an der Medizinischen Fakultät

Das Thema Tierversuche bewegt die Öffentlichkeit aus gutem Grund. Hier lesen Sie die Stellungnahme des Rektors der JKU.

Wir sind aktuell noch in einem intensiven internen Diskussionsprozess unter anderem mit Ethikern und Experten für Alternativmethoden. Dabei ist klar geworden, dass sich die Frage nicht auf Tierversuche ja oder nein zuspitzen lässt. Vielmehr geht es um die Ethik der Mensch-Tier-Beziehung. Daher gibt es in unserer Mensa seit längerem nur Bio-Fleisch aus artgerechter Haltung. Und doch müssen Tiere dafür sterben. Auch das kann man hinterfragen.

Tierversuche für medizinische Forschung kommen natürlich nur in Betracht, wo es keine Alternativen gibt. Darüber hinaus muss die Forschung einen wirklich großen Nutzen für Mensch und Gesellschaft versprechen. Ein Impfstoff gegen das Corona-Virus wäre ein solcher Nutzen. Entscheidend ist, wer diese Abwägung prüft und welche Maßstäbe dabei gelten. Hier will sich unsere Medizinische Fakultät viel stärker binden, als es das Tierversuchsgesetz vorsieht. Der Linzer Weg soll hier Maßstäbe setzen.

In diesem Zusammenhang starten wir demnächst einen öffentlichen Diskussionsprozess, den die interessierte Öffentlichkeit via Livestream verfolgen und sich auch beteiligen kann. Wir alle sind aufgerufen, die Nutzung von Tieren als Nahrung oder in der Forschung stetig zu überdenken.