„Unsere Universität in die Zukunft führen“

Der Rektor der Johannes Kepler Universität, Meinhard Lukas, bewirbt sich um eine zweite Amtszeit.

Rektor Lukas

Grundlage dafür sind die Zwischenbilanz der JKU 2015-18 und der große Zuspruch innerhalb und außerhalb der Universität. KritikerInnen will Lukas überzeugen – er wünscht sich einen Dialog mit offenem Visier. Den eingeschlagenen Weg will er gemeinsam mit den MitarbeiterInnen fortsetzen.

„Die Johannes Kepler Universität ist bestens aufgestellt. Das verdanken wir vor allem unseren ProfessorInnen, der gesamten Belegschaft – auch der Belegschaftsvertretung – und den Studierenden. Aber natürlich auch der Politik in Bund, Land und Stadt sowie Industrie und Wirtschaft. Allen liegt unsere Universität am Herzen, sicher auch jenen, die sich vielleicht einen anderen Rektor wünschen“, sagt Lukas.

Die JKU sei fest in Land und Stadt verwurzelt, ganz Oberösterreich sei stolz auf die Universität und ihre ForscherInnen. „Nur so erklärt sich die große Aufmerksamkeit für eine universitäre Personalie. Das mag momentan unangenehm sein; das besondere Interesse an unserer Universität ist aber ein wichtiges Fundament“, betont der Rektor.

Wichtigste budgetäre Weichenstellung seit 15 Jahren
„Zugegeben: Die aktuelle Debatte kommt zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt. Wir stehen vor der wichtigsten budgetären Weichenstellung seit 15 Jahren. Damals ging es um die Einführung des Universitätsgesetzes, jetzt um die Implementierung der Studienplatzfinanzierung“, so Lukas weiter. „Dafür stellt der Bund 1,35 Mrd. Euro zusätzlich zur Verfügung. Wir wollen einen gerechten Anteil davon. Darum bewerben wir uns mit Exzellenz in Lehre und Forschung und einem Leistungsversprechen für die Zukunft. Wir versprechen Politik und Gesellschaft deutlich mehr MINT-Studierende an der JKU. Es geht also viel um Glaubwürdigkeit und Rückhalt.“

Mitten in diese sensible Phase platzen Medienberichte über eine Umfrage des Betriebsrats des wissenschaftlichen Personals. In dieser Befragung erhält das Rektorat eine befriedigende Gesamtnote. Individuelle Kommentare sind aber sehr kritisch und verfehlen ihre Wirkung nicht. „Eine öffentliche Debatte zu meiner Person ist die Folge. Das muss ein Rektor als Person des öffentlichen Lebens aushalten. Das hält aber eine Universität auf Dauer nur schwer aus, gerade wenn sie in entscheidenden Verhandlungen steht“, sagt Lukas.

Rasche Führungsentscheidung notwendig
Es braucht daher rasch eine Führungsentscheidung. „Diese Entscheidung hängt zunächst einmal von mir selbst ab. Auch von meinen privaten Herausforderungen. Ich habe daher die vergangenen Tage Bilanz gezogen, Lob und Kritik analysiert und mit Vertrauten gesprochen. Letztlich haben der große Rückhalt von innerhalb und außerhalb der Universität und die Gespräche mit meiner Frau den Ausschlag gegeben“, betont Lukas.

Er möchte als Rektor für die Johannes Kepler Universität weiterarbeiten und bewirbt sich daher um eine Wiederbestellung. Lukas: „Ich habe die Vorsitzenden von Senat und Universitätsrat um eine zeitnahe Entscheidung gebeten. Jetzt liegt es allein an den demokratisch legitimierten Organen, wer unsere Universität in die Zukunft führt.“

KritikerInnen überzeugen, Gespräche mit offenem Visier
Natürlich wolle man KritikerInnen überzeugen. „Wir werden jetzt einmal mehr viele Gespräche führen, auf Kritik eingehen und Kritik auch berücksichtigen“, so der Rektor. „Ich wünsche mir Gespräche mit offenem Visier, nicht über die Bande oder gar rücklings. Ein besonderes Anliegen ist mir der akademische Mittelbau. Hier müssen wir trotz schwieriger rechtlicher Rahmenbedingungen noch bessere Personalentwicklungsmodelle konzipieren. Gerade Kritik aus dem Mittelbau kann ich gut nachvollziehen. Es geht um unseren Nachwuchs.“

Bei all dem ist Lukas zugleich wichtig: „Solange ich Verantwortung trage, werde ich mich gewiss um Maß und Mitte bemühen. Ich werde aber weiterhin nicht den Weg des geringsten Widerstands gehen und an meinen Grundprinzipien festhalten. Gemeinsam mit den MitarbeiterInnen werde ich weiterhin einen hohen Qualitätsanspruch in Lehre und Forschung verfolgen, an der Profilschärfung, Modernisierung und Öffnung unserer Universität weiterarbeiten und auf hohe Compliance Standards wertlegen.“ Das sei sein Angebot an Universität und Standort, das sei die Grundlage seiner Bewerbung, so Lukas.

Am Schluss des heutigen Pressegesprächs zog das Rektorat Bilanz über die Entwicklung der JKU seit seinem Amtsantritt im Oktober 2015 (siehe Präsentation in der Anlage).
„Damit wird zugleich der eingeschlagene Weg deutlich, den ich mit meinem Team und den Angehörigen der Universität weitergehen will. Alles, was seit unserem Amtsantritt erreicht wurde, war nur durch den Rückhalt der Belegschaft denkbar. Ihr enormer Einsatz ist das Rückgrat einer Entwicklung, die auch in den vergangenen Tagen viel Anerkennung gefunden hat“, betont Rektor Lukas.