Wie man Plasma kocht: Reger Besuch bei „Traumberuf Technik“

Mehr als 2.800 Nachwuchs-TechnikerInnen lassen sich an drei Tagen bei der "Traumberuf Technik" beraten.

Globalisierung, Digitalisierung, Industrie 4.0 – die Wirtschaft wandelt sich. Damit Oberösterreich weiterhin gut da steht, braucht es heute schon junge Menschen, die morgen für Innovation sorgen. Die Infomesse „Traumberuf Technik“ will Schülerinnen und Schüler für die Zukunftsstudien begeistern – und das mit Erfolg. Die „Traumberuf Technik“ wird von der Johannes Kepler Universität Linz und der FH Oberösterreich gemeinsam organisiert. Beide Bildungseinrichtungen wechseln sich als Veranstalterin ab. Das Interesse war enorm: 130 Klassen aus 47 AHS-Schulen reisten an, um Einblicke in die Studien- und Berufswelt der TechnikerInnen in der oberösterreichischen Wirtschaft zu gewinnen.

„Fortschritt beginnt mit Neugierde. Wir müssen bereits bei jungen Menschen das Interesse an Technik wecken. Wenn dieses Interesse da ist, werden Technik und Naturwissenschaften zu spannenden Aufgaben, zur Leidenschaft. Die ‚Traumberuf Technik“ gibt uns die einmalige Chance, rund 3.000 AHS-Schülerinnen praxisnah und anschaulich zu zeigen, wofür Technik steht und was sie alles kann“, erklärt JKU-Rektor Meinhard Lukas.

Auch die Prokuristin der FH OÖ, Dr.in Regina Aichinger MSc., sieht die Begeisterung als einen wesentlichsten Erfolgsfaktur. „In den vergangenen Jahren konnten wir kontinuierlich die Zahl unserer Technik-Studierenden mit AHS-Background steigern – aktuell sind 470 AHS-MaturantInnen in einem Technik-Studium bei uns immatrikuliert. Mit Events wie ‚Traumberuf Technik‘ haben wir eine gute Plattform, SchülerInnen über unsere Technik-Studienrichtungen zu informieren. Durch die Workshops können sie kurz in die Welt der Technik eintauchen, und wir informieren sie natürlich auch über die vielfältigen und spannenden Berufe und tollen Jobaussichten.“

„Im kalifornischen Silicon Valley geht man davon aus, dass sich in den nächsten fünf Jahren so viel verändern wird wie in den letzten 20 Jahren. Und es werden gerade auch die technisch-naturwissenschaftlichen Fächer sein, die bei der Gestaltung dieser sich immer schneller verändernden Zukunft maßgeblichen Anteil haben und haben werden. Deshalb ist es umso wichtiger, bereits Schülerinnen und Schülern die so genannten MINT-Fächer und ein damit verbundenes Studium nahe zu bringen“, meint auch Landesrätin Mag.a Christine Haberlander bei der Eröffnung.

Fachkräfte immer gefragter
„Der Fachkräftemangel, insbesondere im Technikbereich, wird zu einer immer größeren Hürde für den Wirtschaftsstandort Oberösterreich: Alleine in den MINT-Berufen – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – fehlen bereits 7.400 Fachkräfte, 2.400 davon im Bereich Universitäten und Fachhochschulen. Die Situation wird sich in den kommenden Jahren noch verschlimmern, für 2025 werden schon 12.000 fehlende MINT-Fachkräfte prognostiziert. 2030 wird die Fachkräftelücke laut jetzigen Prognosen bereits 23.000 Personen betragen, wenn nicht entsprechend gegengesteuert wird. Daher sind Initiativen wie die Infomesse ‚Traumberuf Technik‘ für Oberösterreichs Unternehmen und den Wirtschaftsstandort OÖ insgesamt von größter Bedeutung. Wir müssen alle Möglichkeiten nutzen, um junge Menschen zu einer technischen Ausbildung zu motivieren. Denn das bringt den Jugendlichen beste Jobchancen und der Wirtschaft die dringend benötigten Fachkräfte“, unterstreicht Wirtschaftsreferent Landeshauptmann-Stv. Dr. Michael Strugl.

Die Bedeutung gut ausgebildeter TechnikerInnen betont Vorstandsdirektor Maximilian Pointner von der Sparkasse OÖ.Oberösterreich hat starke Unternehmen, die nicht nur am heimischen Markt groß aufzeigen, sondern international eine führende Rolle einnehmen. Hohe Exportquoten,  innovative Produkte und gut ausgebildete Fachkräfte sprechen für unser Bundesland. Aber TechnikerInnen sind gesucht, damit der hohe wirtschaftliche Standard und letztlich der Wohlstand gehalten werden kann. Mit ,Traumberuf Technik‘ gibt es eine tolle Initiative, junge Menschen für technische Zukunftsjobs zu begeistern. Dies zu unterstützen, ist uns ein klares Anliegen“.

Praxis statt Frontalvorträge
Neben nützlichen Infos zur Ausbildung durften die jungen BesucherInnen auch selbst Hand anlegen. In Workshops konnten die SchülerInnen HackerInnen über die Schulter schauen, die Technik hinter Bitcoins kennenlernen und in virtuelle 3D-Welten eintauchen.

„,Traumberuf Technik‘ bietet für unsere Schülerinnen und Schüler den besten Einblick in die Welt der TechnikerInnen und NaturwissenschaftlerInnen und deren Aufgaben und Tätigkeitsbereich in den erfolgreichsten OÖ. Betrieben“, erklärt auch Landesschulinspektor Dr. Vormayr die Bedeutung der Messe.