3-2-1-Start: JKU Maschinenbau-Studis stellten sich Raketen-Challenge

Hoch hinaus wollten die Studierenden des JKU Studiums Maschinenbau bereits im 2. Semester.

Petar Marcinkovic, Fabian Steinmaurer, Christian Stöttner und Thomas Trenzinger (hockend)
Petar Marcinkovic, Fabian Steinmaurer, Christian Stöttner und Thomas Trenzinger (hockend)

Ganz allein entwickelten und bauten sechs Teams ihre eigenen Wasser-Raketen – und erreichten bei der Seminararbeit Open Innovation Challenge Höhen von bis zu 60 Metern.

Das Studium Maschinenbau gibt es an der Johannes Kepler Universität Linz seit letztem Jahr. Von autonomen Baggern über eine Fertigungsstraße für Motocrossmaschinen bis zu einem Exoskelett für REHA-Patient*innen reicht die Palette der Projekte und zeigt die Besonderheit des Studiums. Es vereint Aspekte von Mechatronik, Elektronik und Informatik und erlaubt von der ersten Stunde an, das neue Wissen auch gleich praktisch und interdisziplinär anzuwenden.

„Ingenieursarbeit geschieht nicht im stillen Kämmerlein. Teamwork ist unerlässlich. Das wollten wir ebenso vermitteln wie interdisziplinäres technisches Know-how. Und wir wollten den Studierenden ermöglichen, einander besser kennenzulernen. Das ist bisher durch die Pandemie natürlich nur sehr eingeschränkt geschehen aber gerade in der Studieneingangsphase sehr wichtig“, erklärt Lehrveranstaltungsleiter Christoph Kralovec.

Einige Vorgaben gab es bei der Raketen-Challenge natürlich: Abmessungen und Volumen der wasser- und druckluftbetriebenen Rakete waren vorgegeben. Der den Schub erzeugende Luftdruck durfte sicherheitsbedingt maximal 13 Bar betragen, der Abschuss der Rakete musste ferngesteuert erfolgen und die Landegeschwindigkeit durfte einen bestimmten Wert nicht übersteigen. Ansonsten waren die Teilnehmer*innen völlig frei – und voller Tatendrang. „Das Projekt kam so gut an, dass sogar ein Kunststoff-Techniker mitgemacht hat, nur zum Spaß“, schmunzelt Kralovec.

22 Studierende in sechs Teams traten an. Mit Unterstützung mehrerer Lehrenden aus den Instituten für Leichtbau und Strömungslehre wickelten sie ihre Projekte ab – von der Konzeptentwicklung über die Berechnung der Flugbahn unter Berücksichtigung von Schub und Aerodynamik, der experimentellen Messung des Schubs bis hin zu Sicherheitstests wie Berstdruck und Landegeschwindigkeit wurden die Maschinenbau-Studis Schritt für Schritt zu Raktenexpert*innen. Gefertigt wurden diese dann in der Grand Garage Linz, wo ihnen modernste Werkzeuge und ein Budget von rund 130 Euro pro Projekt zur Verfügung standen.

„Am meisten Zeit in Anspruch genommen und auch die größte Herausforderung war wahrscheinlich die Entwicklung eines Konzeptes. Das Konzept muss gut überlegt und geplant sein, damit im späteren Verlauf auch alles funktioniert“, erzählt Katharina Weingartshofer, die mit ihren Teamkollegen Jakob Eckerstorfer, Jürgen Ottensamer und Alfred Chisom auf Platz 2 landete. Das Studium Maschinenbau empfiehlt sie ohne Einschränkung weiter: Maschinenbau verknüpft viele Disziplinen und ist somit auch überaus vielfältig. Gemeinsam mit dem Universitätsleben an der JKU ergibt es einfach ein großartiges Gesamtpaket!“

Am großen Tag mussten sich dann alle Raketen beweisen. Das Golfgelände von Swingolf in Urfahr wurde für einen Nachmittag in einen Raketenstartplatz umgewidmet. Wie bei den Profis klappt natürlich immer nicht alles perfekt, aber immerhin hoben fünf der sechs Raketen ab. Sieger wurden Petar Marcinkovic, Fabian Steinmaurer, Christian Stöttner und Thomas Trenzinger, deren Rakete 35 Meter hoch flog und sanft landete. Allerdings mussten sie den Start manuell auslösen, die „Mechanik“ der elektronischen Abschussvorrichtung versagte. Auch die Höhe war bei den bei Tests noch eindrucksvoller – eine Teilnehmer*innen-Gruppe erreichte rund 60 Meter.

„Der enge Zeitplan war fordernd“, sagt Trenzinger. Und man musste auch improvisieren können: „Für den ferngesteuerten Auslösemechanismus entschieden wir uns für die Verwendung von Lego-Bauteilen.“ Auch langfristige Auswirkungen hatte das Projekt: „Dieses Projekt hat meine Begeisterung für Fluggeräte neu entfacht. Mir würde es großen Spaß machen, am Thema Flugtaxi zu arbeiten, das in der Zukunft vielleicht noch eine große Rolle spielen wird.“

„Aber es geht nicht um Perfektion, sondern ums Tüfteln, Lösungen finden und viel Spaß dabei haben“, so Kravolec.

Zum Maschinenbau-Studium an der JKU kann man sich derzeit wieder anmelden.

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