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JKU-ForscherInnen nehmen Spinnen als Vorbild

Ein 3-Mio.-Euro-Projekt ist nun an der JKU angelaufen. Das internationale Team soll die Nanostrukturen an den Beinen der Tiere nachahmen.

Kick-off des Projekts "BioCombs4Nanofibers".
Kick-off des Projekts "BioCombs4Nanofibers".

Auf dem neuen Wahrzeichen der JKU, dem Somnium, wurde das EU-Projekt "BioCombs4Nanofibers" offiziell begonnen. Koordiniert von Johannes Heitz (Institut für Angewandte Physik) und Werner Baumgartner (Leiter des Instituts für Medizin- und Biomechatronik), lassen sich die ForscherInnen nun von den wahren ExpertInnen im Umgang mit Nanofasern inspirieren: cribellate Spinnen. Im Gegensatz zu ecribellaten Spinnen, die für den Beutefang Tröpfchen mit Klebstoff auf ihre Fäden aufbringen, umwickeln die cribellaten Spinnen ihre Fangfäden mit einer Wolle aus Nanofasern, die aufgrund der Van-der-Waals-Kräfte von sich aus klebt. Dass die Tiere nicht selber an der Nanowolle kleben bleiben, dürfte nach Ansicht der Forscher an einer abweisenden Nanostruktur auf den Kämmen ihrer Hinterbeine liegen, mit den denen sie die Nanowolle bearbeiten. "Diese Strukturen wollen wir im aktuellen Projekt auf technische Oberflächen übertragen", sagt Heitz.

Begrüßt durch die Vizerektorin für Forschung Alberta Bonanni und durch Projektkoordinator Johannes Heitz feierten alle 6 Partner aus 5 europäischen Ländern den Projektauftakt. Ebenfalls an dem Projekt beteiligt ist die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medizin- und Biomechatronik den Anti-Haft-Effekt der Spinnenbeine entdeckt und bereits als Hypothese publiziert hat. Nun sollen Experimente mit künstlich hergestellten Nanostrukturen die Ergebnisse untermauern.

Dafür wurden in einem ersten Schritt an der JKU mithilfe hochauflösender, optischer 3D-Druckverfahren einzelne Strukturen für prinzipielle Untersuchungen erzeugt. "Die ersten Experimente sind vielversprechend", sieht Heitz positiv in die Zukunft.