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Sustainable Transformation Dialogues: Gabriel Gruber über Legitimität und Innovation im Holzbau

Im Zuge der Sustainable Transformation Dialogues hat Gabriel Gruber, Projektmanager bei dem Möbel- und Holzbau-Cluster (BusinessUpperAustria), am 10. November 2021 im OIC Stufenforum einen spannenden Vortrag zum Thema Legitimität und Innovationen im Holzbau gehalten. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Lehrveranstaltung Socio-Technical Transitions statt, die Prof. Thomas Gegenhuber im Bachelor BWL (Major Sustainability Management) unterrichtet.

Sustainable Transformation Dialogue: Präsentation von Gruber Gabriel (Möbel- und Holzbau-Cluster) zu Innovation und Legitimation im Holzbau

Gabriel Gruber zeigt zwei Ebenen auf, wie Innovation ermöglicht und später Legitimation gewonnen werden kann. Zum einen führt er in der ersten Ebene die Faktoren Standort, Branche und Transformation an, aus deren Zusammenwirken Innovationen entstehen können. Im Kontext der Holzbau-Branche betont er, dass sich die Holzbauweise stark weiterentwickelt habe. Bestand um 1900 noch die Gefahr der leichten Entzündbarkeit von Gebäuden aus Holz, so stellt dies heute kein Problem mehr dar. Dass der Holzbau Legitimation erlangt hat, zeigt die steigende Anzahl an Holzbauten, darunter auch berühmte Projekte wie das Holzhochhaus HoHo Wien. Auch das OIC ist in den Augen Grubers ein sehr gutes Beispiel für die Transformation hin zu einem modernen und nachhaltigen Holzbau.

In der zweiten Ebene, so Gruber, soll durch das Zusammenspiel von den Faktoren Mensch, Material und Technologie neue Formen der Holzproduktion bzw. Holzmaterial legitimiert werden. Im Zusammenhang mit dem Faktor Material stellte er die „denimFichte“ vor, bei der es sich um Fichtenholz handelt, das mit dem Bläuepilz befallen ist. Es geht darum, das als Schadholz wahrgenommene Holz in ein wertvolles Holz kulturell umzudeuten. Nach Gabriel Gruber soll in Zukunft eine Wertsteigerung dieses Materials durch dessen Neuinterpretation erzielt werden: „Wir haben kein neues Material erfunden, sondern wir wollen die Geschichte des Materials neu erzählen!“. In Zusammenarbeit mit Stakeholdern aus dem Wirtschafts- und Bildungsbereich wird an der Umsetzung des Projektes gearbeitet. Schlussendlich werden Innovationen dann legitim, wenn sie zu Ausgangsrechnungen führen.

Gabriel Gruber und sein Team setzen sich für die Stärkung der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in den Bereichen Möbel und Holzbau ein. Dabei kooperiert er immer wieder mit VertreterInnen aus der Kreativbranche und der Wissenschaft. Dies ermöglicht dem Projektmanager Perspektivenwechsel auf seine Projekte, aber auch in späteren Projektverläufen Transformationspotentiale erlebbar und spürbar zu machen.

Prof. Thomas Gegenhuber bedankt sich bei Gabriel Gruber für den Vortrag: „Es ist uns wichtig in Lehre und Forschung engen Kontakt mit der Praxis zu pflegen. Der Vortrag von Gabriel Gruber unterstreicht wie wichtig es ist, Technologien in einem gesellschaftlichen Kontext zu betrachten. Kultur und Legitimität sind zentrale Faktoren dafür, ob sich Innovationen durchsetzen können.“