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Das KlimaTicket Österreich und sein Beitrag zu einer klimafreundlichen Mobilitätswende

Die Einführung des KlimaTickets im Jahr 2021 markiert einen bedeutenden Meilenstein öffentlicher Mobilitätsinfrastruktur. Doch wie kam es zu der Einführung des Tickets? Mag. Jakob Lambert, Geschäftsführer der One Mobility GmbH, die das Klimaticket vertreibt, gab den Studierenden der Lehrveranstaltung Socio-Technical Transition Management spannende Einblicke in die Konzeption und Implementierung des KlimaTickets und zukünftige Herausforderungen für eine klimafreundliche Mobilitätswende.

Präsentation Klimaticket

Mit der Einführung eines österreichweiten KlimaTickets sollte der öffentliche Verkehr nicht nur für alle besser zugänglich werden, sondern auch ein einfaches Ticketvertriebssystem implementiert werden. Damit ist die Initiative im Einklang mit der österreichischen Mobilitätsstrategie und den Pariser Klimazielen für 2030. Das KlimaTicket soll eine attraktive Alternative für Mensch und Umwelt zum individuellen motorisierten Verkehr darstellen.

Angesichts bereits existierender regionaler Ticketsysteme in Österreich wurde während der Entwicklungsphase besonderes Augenmerk auf das Stakeholder-Management gelegt. Dies war entscheidend, um Schlüsselakteur*innen wie die Landesregierungen, regionale Verkehrsverbunde, etablierte Unternehmen wie ÖBB oder Westbahn sowie kommunale Nahverkehrsunternehmen vom Potenzial des KlimaTickets zu überzeugen und entsprechende Verträge auszuhandeln.

Das konkrete Projektmanagement erfolgte durch agile Arbeitsmethoden und möglichst offene, digitale Kommunikation. Diese Herangehensweise ermöglichte eine flexible Interaktion mit Entscheidungsträger*innen und beschleunigte dadurch den Umsetzungsprozess. Hinzukam die Verabschiedung eines „KlimaTicket-Gesetzes“, das die bestehenden Verkehrsunternehmen verpflichtet, das neue Fahrscheinkonzept zu akzeptieren.

Bereits im Ticket-Vorverkauf übertrafen die Ergebnisse die Prognosen, wobei sowohl bestehende Nutzer*innen des öffentlichen Verkehrs als auch zahlreiche Neukund*innen ein KlimaTicket erwarben. Dies weist sowohl auf das inklusive Potenzial hin, den Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln zu erleichtern, als auch auf die Möglichkeit, CO2-Emissionen zu reduzieren, indem mehr Menschen auf individuelle Fahrzeuge verzichten und stattdessen auf Zug, Bus und Straßenbahn umsteigen.

Jakob Lambert unterstrich die Bedeutung einer einheitlichen Mobilitätsagenda und der Zusammenarbeit aller regionalen und nationalen Stakeholder*innen im Verkehrsbereich. Das langfristige Ziel bestehe darin, das Mobilitätsverhalten der österreichischen Bürger*innen so zu verändern, dass es zu einer Neuausrichtung der Verkehrsgewohnheiten komme, um den Herausforderungen der Klimakrise angemessen begegnen zu können.

Die Kursleiterin Dr. Laura Dobusch und die Studierenden waren fasziniert von den Einblicken in das außergewöhnliche Projekt- und Stakeholder*innenmanagement, das die Einführung einer bundesländerübergreifenden Jahreskarte in diesem kurzen Zeitraum ermöglichte.