Erkrankungen des Muskel-Skelett-Apparats zählen zu den häufigsten Krankenstandsursachen in Österreich. Insbesondere Industriebetriebe erkennen angesichts zunehmend älterer Belegschaften den Bedarf, physische Belastungen für Arbeitnehmer*innen zu reduzieren und gesundheitlichen Folgeschäden ungünstiger Arbeitsbewegungen oder Körperhaltungen entgegenzuwirken. In diesem Kontext gewinnen Exoskelette als neue technische Hilfsmittel zum Erhalt von Arbeitsfähigkeit und Gesundheit verstärkt an Bedeutung.
Exoskelette sind physische Assistenzsysteme, die direkt am Körper getragen werden und zur Reduktion arbeitsbedingter muskuloskelettaler Belastungen beitragen sollen. Die bisherige Forschung zu Exoskeletten fokussiert stark auf technischen Machbarkeitsstudien. Unklar ist bis dato jedoch,
Dieser noch offene Forschungsbedarf stellt eine wesentliche Hürde hinsichtlich der erfolgreichen Implementierung von Exoskeletten in Industriebetrieben dar. Hier setzt das Projekt ExoBility als Kooperation zwischen dem LIT Robopsychology Lab der Johannes Kepler Universität Linz und dem Unternehmen awb Schraubtechnik- und Industriebedarf GmbH mit einem klar user-zentrierten Forschungsansatz an.
Durch Feldstudien im realen Arbeitsumfeld mehrerer österreichischer Industriebetriebe werden die Akzeptabilität wie auch wesentliche Akzeptanzfaktoren zum Einsatz von Exoskeletten untersucht und unter direktem Anwender*innen-Einbezug in Form praxisnaher Gestaltungs- und Implementierungsleitlinien an Hersteller- und Anwenderunternehmen rückgekoppelt. Zusätzlich wird der österreichischen Unternehmens- und Forschungslandschaft eine Exo-Roadmap als umfassende Status-Quo-Erhebung und Potentialanalyse über das noch junge Feld der Exoskelette zur Verfügung gestellt. Insgesamt soll das Projekt ExoBility dazu beitragen, Bedürfnisse von Arbeitnehmer*innen noch stärker in den Fokus künftiger technologiegestützter Arbeitsumgebungen zu rücken.