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Kepler Tribune
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Von Pudel, Kunst und Wissenschaft

(c) Tessa Sima

Wissenschaft und Kunst stellen zwei Seiten derselben Medaille dar, wenn es darum geht, der Realität hinter den Vorhang zu schauen. Oder wie es in Anlehnung an Goethes Faust im Manifest „Innovation durch Universitas“ heißt: des Pudels Kern zu ergründen. In diesem Manifest, das von den beiden Rektoren Meinhard Lukas und Gerald Bast in der letzten Ausgabe der Kepler Tribune veröff entlicht wurde, wird folgerichtig eine enge Kooperation zwischen WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen vorgeschlagen und dafür eine gemeinsame Sprache gefordert. Wir halten es aber für unzureichend, miteinander sprechen zu können. Denn wie alle HundehalterInnen wissen, lässt sich des Pudels Kern nicht beschreiben oder erklären, sondern nur gemeinsam erfahren. Kunst und Wissenschaft müssen daher einen Weg der Zusammenarbeit fi nden, wie diese Erfahrungen gemeinsam erlebt werden können. Wissenschaft und Kunst haben dabei einen natürlichen und ungemein kraftvollen gemeinsamen Dreh- und Angelpunkt, an dem es anzusetzen gilt: Emotionen.

Wir spüren unsere Gedanken und rationalisieren unsere Gefühle. Aus diesem Gemenge entstehen Emotionen. Ebenso wie Ideen teilen wir Emotionen mit unseren Mitmenschen und diese mit uns. Kunst entfaltet ihre Wirkung, wenn sie uns emotional berührt. Das gelingt durch Unmittelbarkeit. Auch wissenschaftliche Ergebnisse haben Impact, wenn sie uns emotional bewegen. Das gelingt mittelbar durch Glaubwürdigkeit der Methode und der ForscherInnen. Emotionen sind nicht nur wesentliche Motivation zu forschen und künstlerisch tätig zu sein, If ever there was a word that could encapsulate the idea of the ‘emperor’s new clothes’, it would be innovation. From its use as a rather mundane term in 13th century legal texts to describing vagabonds jailed for attempting to rewrite religious texts, innovation has certainly managed to punch above its weight ever since. After a shaky start, the term managed to replace invention during the latter half of the 20th century, becoming a global buzzword used to describe any form of change and creativity, irrespective of whether or not it was practised. What was once our word, has become ‘the word’. And that’s when things started going wrong. Together with Lee Vinsel, Andrew Russell penned: “Entire societies have come to talk about innovation as if it were an inherently desirable value, like love, fraternity, courage, beauty, dignity, or responsibility. Innovation-speak worships at the altar of change, but it rarely asks who benefi ts, to what end?” as part of their notable essay ‘Hail the Maintainers’ [Published in Aeon Magazine, 07th of April, 2016: Russell/Vinsel: Hail the Maintainers]. During the last decade at my own business leading a design company and speaking at numerous technology and business conferences, I have observed the hollow promise of innovation by organisations and businesses that consistently fail to deliver in practice. The other reason I am critical and wary of using the term ‘innovation’ is that it has become associated with a brazen desire for infi nite progress and unconstrained economic growth which, in a world of fi nite resources, no longer feels viable. Innovate, or move fast and break things, because the consequences will take care of themselves, has been the rallying cry in Silicon Valley. I wonder if this naive, wilful outcast sondern sie sind letztlich auch das Ergebnis dieser Bemühungen.

Begeisterung und Angst, Liebe und Verzweifl ung – Emotionen beeinfl ussen unsere Entscheidungen und unser Handeln. Kaum jemand denkt oder handelt anders, nur weil wissenschaftliche Fakten vorliegen, selbst wenn sie methodisch noch so sauber erarbeitet wurden. Ebenso wenig ändert sich, wenn technisch und konzeptionell herausragende Kunst geschaffen wird, die aber niemanden berührt. Der gemeinsame Schlüssel zur Wirksamkeit von Kunst und Wissenschaft sind Emotionen.

Für ein Ineinandergreifen von Wissenschaft und Kunst wird man sich also gegenseitig als InteraktionspartnerInnen begreifen müssen. In der Interaktion entstehen gemeinsame Emotionen und damit die Basis für einen gemeinsamen Blick hinter den Vorhang, der ForscherInnen und KünstlerInnen seit jeher fasziniert, an dem sie in Zukunft hoff entlich gemeinsam produktiv scheitern werden. Denn hinter jedem Vorhang erwartet uns wieder ein rätselhafter Pudel und ein weiterer Vorhang – Fortschritt also.